Chirurgen fordern Finanzierung familienfreundlicher Arbeitszeitmodelle

Eine nach wie vor große Hürde, um mehr Frauen für die Chirurgie zu begeistern, sieht die DGCH in den schwer planbaren und langen Arbeitszeiten im Operationssaal und auf der Station. In der Chirurgie hält deshalb eine familienfreundliche Personalpolitik mit flexiblerer Arbeitszeitgestaltung und variabler Kinderbetreuung Einzug: Doch das erzeugt Aufwände, die bislang in der Finanzierung von Krankenhäusern und Kliniken nicht berücksichtigt sind. „Wir brauchen funktionierende Teilzeitmodelle, die es Müttern und Vätern ermöglichen, nach einer Auszeit mit reduzierter Stundenzahl auf chirurgische Stationen zurückzukehren“, fordert Professor Dr. med. Peter M. Vogt, Präsident der DGCH und Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie in Hannover. Der Strukturwandel in der Chirurgie habe jedoch seinen Preis, so Vogt. So fallen nicht nur durch Teilzeit, sondern auch durch Vertretungen während Schwangerschaft, Mutterschutz, Elternzeit oder auch durch Fehlzeiten bei Erkrankung eines Kindes erhebliche Zusatzkosten an. „Wir müssen Personalkapazitäten vorhalten, um Abwesenheitszeiten überbrücken zu können, ohne die Patientenversorgung zu beeinträchtigen“, erklärt DGCH Generalsekretär Professor Dr. med. Dr. h. c. Joachim Meyer. „Hinzu kommt, dass die vielen Übergaben und Abstimmungen in den Diensten durch kürzere Arbeitseinheiten Ressourcen binden, ebenso wie die Wiedereingliederung nach längerem Ausfall durch Mutterschaft oder Elternzeit“, so Meyer weiter. Diese Kosten seien bisher weder in den Fallpauschalen noch in sonstigen Erstattungen für die Kliniken eingepreist und fehlten dann im Jahresabschluss einer Einrichtung.

„Um Teilzeitmodelle und familienfreundliche Arbeitsplätze in der Chirurgie umsetzen zu können, brauchen wir künftig einen höheren Personalschlüssel. Nur so lassen sich die stetig wachsenden Anforderungen in der Chirurgie an Qualität und eine optimale Patientenversorgung auch in Zukunft gewährleisten“, fordert DGCH Präsident Vogt. Das Geld sei gut investiert, da es dazu beitrage, den Nachwuchs in der Chirurgie zu sichern: Das käme sowohl Frauen und Männern in der Chirurgie zu Gute – doch vor allem den Patienten. „Durch familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, die in die Lebensbiografie junger Menschen passen, können wir viele Talente in der Chirurgie halten – und für die Zukunft gewinnen“, ist sich Vogt sicher.

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Eröffnungs-Pressekonferenz
Dienstag, 28. April 2015, 12.00 bis 13.00 Uhr
ICM – Internationales Congress Center München, Saal 22b, Messegelände, Am Messesee, 81829 München

Thementag: Patientennutzen durch chirurgisches Können und Technik

Themen und Referenten:

++ Hand, Gesicht, Gebärmutter – was transplantieren wir als Nächstes?
Professor Dr. med. Peter M. Vogt
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH); Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover

++ Morbidität und Letalität in der operativen Medizin – der Traum von null Risiko in der Chirurgie
Professor Dr. med. Dr. h. c. Hans-Joachim Meyer
Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Berlin

++ Die sieben besten technischen Innovationen
Professor Dr. med. Claus-Dieter Heidecke, MBA
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV); Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Abteilung für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsmedizin Greifswald

++ Blinddarmentzündung bei Kindern – doch besser abwarten?
Professor Dr. med. Bernd Tillig
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH); Direktor der Klinik für Kinderchirurgie, Neugeborenenchirurgie und Kinderurologie, Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin

++ Hoffnung für Gelähmte? Ergebnisse der neuesten Studien zum Exo-Skelett
Professor Dr. med. Michael Nerlich
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) sowie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU); Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg

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Pressekonferenz
Mittwoch, 29. April 2015, 12.00 bis 13.00 Uhr
ICM – Internationales Congress Center München, Saal 22b, Messegelände, Am Messesee, 81829 München

Thementag: Patientennutzen durch konservative Therapieoptionen

Themen und Referenten:

++ Entgrenzung der Chirurgie – lässt sich Gesundheit konsumieren?
Professor Dr. med. Peter M. Vogt
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH); Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover

++ Pausen im OP, Training an der Xbox: Wie sieht der chirurgische Arbeitsplatz von morgen aus?
Professor Dr. med. Claus-Dieter Heidecke, MBA
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV); Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Abteilung für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsmedizin Greifswald

++ Was wir aus Schadensfällen lernen können – erste Ergebnisse eines Fehleranalyse-Projektes
Dr. med. Christian Kugler
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT); Chefarzt der Abteilung für Thoraxchirurgie, LungenClinic Großhansdorf

++ EndoProthesenZentren und Endoprothesenregister: Was haben wir erreicht?
Professor Dr. med. Rüdiger Krauspe
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) sowie Vize-präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU); Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Universitätsklinikum Düsseldorf

++ Volksleiden Bandscheibenvorfall: Wann operieren, wann besser nicht?
Professor Dr. med. Bernhard Meyer
Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum rechts der Isar, Technische Universität München

sowie
Professor Dr. med. Dr. h. c. Hans-Joachim Meyer
Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Berlin

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Pressekonferenz
Donnerstag, 30. April 2015, 12.00 bis 13.00 Uhr
ICM – Internationales Congress Center München, Saal 22b, Messegelände, Am Messesee, 81829 München

Thementag: Patientennutzen durch chirurgisches Management

Themen und Referenten:

++ Chirurgische Komplikationen: vom Schicksalsschlag zum regulierten Schaden?
Professor Dr. med. Peter M. Vogt
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH); Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover

++ Lasst Zahlen sprechen: Wann interventionell, wann offen?
Professor Dr. med. Giovanni Torsello
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) 2015/2016;
Direktor der Klinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie am Universitätsklinikum Münster, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, St. Franziskus-Hospital Münster

++ Zehn Jahre Fehlermanagement in der Chirurgie – was hat sich in der Patientensicherheit getan?
Professor Dr. med. Matthias Rothmund
Past-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie 2004/2005

++ Neue Verfahren bei der Korrektur der Gesichtsproportionen durch Veränderung des Gesichtsskeletts
Professor Dr. med. Dr. med. dent. Michael Ehrenfeld
Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie (DGMKG);
Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum München

++ Klammern, Kleben, Nahtmaterial – wie narbenfrei ist Wundheilung heute möglich?
Professorin Dr. med. Jutta Liebau
Präsidentin der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC); Chefärztin der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie Düsseldorf

sowie
Professor Dr. med. Dr. h. c. Hans-Joachim Meyer
Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Berlin

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Pressekonferenz
Freitag, 1. Mai 2015, 12.00 bis 13.00 Uhr
ICM – Internationales Congress Center München, Saal 22b, Messegelände, Am Messesee, 81829 München

Thementag: Patientennutzen durch chirurgische Wissenschaft

Themen und Referenten:

++ Neues aus der Verbrennungsmedizin
Professor Dr. med. Peter M. Vogt
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH); Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover

++ Einfluss der Fachgesellschaften auf gesundheitspolitische Entscheidungen
Professor Dr. med. Dr. h. c. Hans-Joachim Meyer
Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Berlin

++ Wie hat sich die Organspende-Bereitschaft entwickelt?
Statusbericht aus der Transplantationsmedizin
Professor Dr. med. Björn Nashan
Präsident der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG); Direktor der Klinik und Poliklinik für Hepatobiliäre Chirurgie und Viszerale Transplantation, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

++ Kleiner Schnitt, große Wirkung – Liposuktion bei krankhafter Fettansammlung an Armen und Beinen
Professorin Dr. med. Jutta Liebau
Präsidentin der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC); Chefärztin der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie Düsseldorf

++ Die geplante neue Medizinprodukteverordnung der EU – warum die Novelle innovationsfeindlich ist und den medizinischen Fortschritt behindern wird
Professor Dr. med. Ernst Klar
Direktor der Abteilung für Allgemeine, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie der Universitätsmedizin Rostock; Vorsitzender der Sektion Chirurgische Forschung der DGCH

++ Empirie versus Evidenz, Erfahrung versus Studie – wie soll der Chirurg entscheiden?
Professor Dr. med. Dr. h. c. Axel Haverich
Direktor der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover

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