Die Charité – Universitätsmedizin Berlin wird Partner in zweien der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgeschriebenen Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. Dies hat ein internationales Expertengremium jetzt entschieden. Die Charité hat sich mit ihren Konzepten sowohl für das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) als auch für das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DZK) qualifiziert. „Das ist ein weiterer Beleg für die enorme Leistungsstärke der Wissenschafterlinnen und Wissenschaftler der Charité“, erklärte Prof. Annette Grüters-Kieslich, die Dekanin der Charité. „Sie gehören in der Grundlagen -und klinischen Forschung zu den besten in Deutschland.“
Die Arbeit im DZHK setzt auf Prävention. Im Rahmen des Konzepts wird die erfolgreiche Kooperation der Charité mit dem Max-Delbrück-Centrum für molekulare Medizin (MDC) in Berlin-Buch in einer institutionalisierten Form weiterentwickelt und erstmalig auch das Deutschen Herzzentrum Berlin einbezogen. Weitere assoziierte Partner sind das Deutsche Institut für Ernährungsforschung in Potsdam und das Robert-Koch-Institut. Gemeinsam wollen die Partner neue Ansätze zur Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen entwickeln. Unter anderem planen sie, in einer Langzeitstudie an 5000 Patientinnen und Patienten herauszufinden, ob Empfehlungen zur Lebensstil-Änderung je nach Alter und Geschlecht der Betroffenen und Art und Stadium der Herz-Kreislauf-Erkrankung differenziert werden müssen. Dieser Aspekt ist weltweit in dieser Form noch nicht untersucht. Dabei gehen die Forscherinnen und Forscher von einem ganzheitlichen Ansatz aus. „Bei Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystem werden viele andere Organe und Regelsysteme des gesamten Körpers in Mitleidenschaft gezogen; daher erfordert die Therapie interdisziplinäre Zusammenarbeit“, erläutert die Kardiologin Prof. Vera Regitz-Zagrosek, die für die Charité den Projektantrag koordiniert.
Einen ähnlichen Weg gehen die Krebsforscherinnen und -forscher der Charité im DZK. Sie wollen der Frage nachgehen, warum ein Tumor Metastasen bildet und resistent gegen Medikamente werden kann, auf die er zunächst angesprochen hat. „Hier kann die Systembiologie zu völlig neuen Erkenntnissen verhelfen“, erklärt Prof. Reinhold Schäfer, Forscher am Institut für Pathologie und Koordinator des Antrags. Prof. Peter M. Schlag, der Leiter des Charité Comprehensive Cancer Centers (CCCC) sieht die Partnerschaft im DZK als einen „wichtigen Meilenstein der Krebsforschung in Berlin, welcher auch unmittelbar den Patienten zu Gute kommen wird.“
Die insgesamt sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung sind langfristig angelegt. Geplant ist, dass sie 2015 voll funktionsfähig sind. Jedes Zentrum besteht aus mehreren Partnerstandorten. Am DZK sind neben der Charité Einrichtungen in Tübingen, Heidelberg, München, Freiburg, Frankfurt, Essen/Düsseldorf und Dresden beteiligt, am DZHK soll außer in Berlin auch in Frankfurt, München, Heidelberg, Hamburg/Lübeck, Göttingen und Greifswald geforscht werden. In einem nächsten Schritt werden die jeweils beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Gesamtkonzepte für beide Zentren erarbeiten. Ziel der Zentren ist es, die unterschiedlichen Themen und Stärken der einzelnen Institutionen in einem abgestimmten Projekt zu koordinieren, um Erkenntnisse der Forschung schneller in Fortschritte bei der Prävention und Behandlung der großen Volkskrankheiten umzusetzen.
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