CBD – Wundermittel oder Marketingschwindel?

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Cannabis in seinen verschiedenen Verarbeitungsformen wird schon seit jeher gerne in der Medizin eingesetzt. In Deutschland ist der Kauf von medizinischem Cannabis als Heilmittel seit dem Jahr 2017 legal – dennoch aber weiterhin umstritten. Demgegenüber gibt es einige Cannabinoide auf dem Markt, welche frei erhältlich sind. Dazu gehört beispielsweise CBD, kurz für Cannabidiol. Es wird aus dem weiblichen Hanf gewonnen und soll zahlreiche positive Wirkungen auf das Wohlbefinden von Schmerzpatienten sowie bei Krankheitsbildern wie Psychosen oder Multipler Sklerose mit sich bringen. Laut Gesetz gilt CBD als nicht-psychoaktiv. Somit fällt es nicht unter das Betäubungsmittelgesetz und kann legal erworben werden, auch direkt von etablierten CBD Produzenten wie Zuya oder Kazmira. Häufige Verwendungsformen sind beispielsweise Kosmetika, welche CBD enthalten, ebenso wie Öl oder Tropfen.

Cannabinoide sind keine Allheilmittel

Beim Kauf ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass CBD nichts mit dem berauschenden THC zu tun hat und demnach auch nicht als legal gilt, wenn es mehr als 0,2 Prozent THC enthält. Auch der Anbau von Cannabis sowie die Gewinnung von THC ist nach wie vor illegal – unabhängig davon, ob es in Form von Ölen, Tropfen oder auf sonstige Art und Weise verarbeitet wird. Verboten sind gemäß §29 Betäubungsmittelgesetz natürlich auch der Besitz oder Handel von Cannabis oder THC. Einzige Ausnahme den Besitz beziehungsweise Konsum entsprechend, stellt das medizinische Cannabis dar, wenn eine entsprechende ärztliche Verschreibung vorliegt. Legal sind demnach nur Cannabionide unter dem THC-Grenzwert, welche als Nahrungsergänzungsmittel gelten und wenn der Käufer das Mindestalter von 18 Jahren erfüllt. Wird das CBD hingegen als Arznei- oder Heilmittel deklariert, ist der Kauf illegal beziehungsweise verschreibungspflichtig. Dies liegt schlichtweg daran, dass es von diversen Marketingabteilungen gerne als Allheil- oder Wundermittel verkauft wird und solche falschen Versprechungen gesetzlich verboten sind. Besitzt es also keine Wirkung?

CBD: Ist der Hype gerechtfertigt?

Tatsächlich bedeutet das keinesfalls, dass CBD keine Wirkung hätte. Es geht lediglich um ein Verbot, dieses als Allheilmittel zu bewerben. CBD kann keinen Krebs heilen, den Alterungsprozess nicht stoppen und auch keine Wunden in Sekundenschnelle verschwinden lassen. Es ist also kein Wundermittel gegen jedes psychische oder physische Problem. Dennoch besitzen Cannabionoide zahlreiche Wirkungen, welche durch eine Vielzahl an Studien belegt wurden. Einerseits wurden diese an der Universität von Tel Aviv sowie der Hebräischen Universität Jerusalem im Tierversuch getestet. Die Studie kam zu einem verblüffenden Ergebnis: CBD hilft bei der schnelleren Heilung von Knochenbrüchen. Demnach seien die gebrochenen Oberschenkel von Ratten schneller wieder zusammengewachsen, wenn ihnen CBD gespritzt wurde. Bereits nach acht Wochen waren die Effekte deutlich sichtbar. Nach Abschluss der Behandlung waren die Knochen zudem stabiler als bei der Vergleichsgruppe. Entsprechende Studienergebnisse an Menschen stehen allerdings noch aus. Andere positive Wirkungen von CBD-Öl auf den Körper sowie die Psyche wurden hingegen bereits beim Menschen nachgewiesen. Zahlreiche Studien kamen demnach den Resultaten, CBD habe eine positive Wirkung bei

  • Krebs, indem die Cannabinoide die Lebensfähigkeit der Tumorzellen sowie deren Verbreitung und Wachstum einschränken.
  • Alzheimer, im Sinne einer Verlangsamung der degenerativen Prozesse im Gehirn.
  • chronischen Schmerzen als nebenwirkungsfreie Alternative zu Opioiden.
  • Epilepsie, indem das CBD in einem Mischungsverhältnis von 20:1 mit THC die Häufigkeit von Anfällen stark einschränkt. Allerdings gab es in der Studie auch Einzelfälle, bei welchen die Anfälle durch das Öl schlimmer wurden. Es ist daher unbedingt Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu halten, bevor Cannabionoide bei Epilepsie eingenommen werden.
  • Multipler Sklerose, da die Ermüdungserscheinungen, Inkontinenz, Schmerzen, spastischen Lähmungen sowie Depressionen als Symptome der Erkrankung durch die Gabe von CBD deutlich gelindert werden.
  • Depressionen, welche als Begleiterscheinung einer anderen Krankheit oder selbstständig auftreten. Hier erwirken Cannabinoide eine Steigerung der Motivation und somit eine Wirkung ähnlich der chemischen Antidepressiva – nur eben schneller sowie nebenwirkungsfrei.
  • Schizophrenie, wobei beobachtet werden konnte, wie die Wahrnehmungsstörungen durch das CBD reguliert und somit deutlich gemindert wurden.

Vermutet werden zudem entzündungshemmende Wirkungen sowie ein positiver Einfluss bei Autismus. Weitere Studien sind aktuell im Gange und das CBD-Öl wird in der Medizin zunehmend auch bei

  • Fibromyalgie,
  • ADHS,
  • Migräne,
  • Rheuma oder
  • Parkinson

eingesetzt. Eine wissenschaftliche Bestätigung der positiven, lindernden oder sogar heilenden Wirkung von CBD steht bei diesen Krankheiten jedoch noch aus. Es findet außerdem zunehmend Einsatz zur Minderung von Nebenwirkungen anderer Medikamente, welche zur Behandlung der jeweiligen Erkrankungen eingesetzt werden. Ja, der Hype hat also durchaus seine Daseinsberechtigung – dennoch sollten die Erwartungen an das CBD realistisch bleiben.

Fazit: Ist CBD nun also ein Wundermittel oder Marketingschwindel?

 Weder noch! Natürlich haben die Marketingabteilungen der produzierenden Unternehmen den Hype mittlerweile erkannt und möchten ihn für eigene Zwecke nutzen. Sie schüren also hohe Erwartungen bei den Verbrauchern oder verkaufen Cannabinoide sogar als angebliche Wundermittel – was, wie bereits erwähnt, ohnehin verboten ist. Dennoch konnten zahlreiche Studien bereits belegen, dass CBD tatsächlich eine positive Wirkung bei einer Menge Beschwerden verzeichnen kann. Es mag also kein Wundermittel sein, doch purer Schwindel ist es auch nicht. Viele Menschen berichten von positiven Effekten auf ihr Wohlbefinden oder das Fortschreiten ihrer Krankheit, sei es bei weniger schlimmen Beschwerden wie Kopfschmerzen bis hin zu Krebs, Multipler Sklerose oder weiteren schwerwiegenden bis tödlichen Erkrankungen. Schlussendlich liegt es an den Betroffenen selbst, die Wirkung von CBD in ihrem individuellen Fall auszuprobieren sowie zu bewerten. Einen Versuch ist es allemal wert, jedoch sollte vorab zur Sicherheit Rücksprache mit den behandelnden Ärzten gehalten werden.

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