Ob im Alter, nach einer Schwangerschaft, im Anschluss an einen starken Gewichtsverlust oder durch Krankheit: Die Brüste einer Frau verändern sich mit der Zeit. Auch eine genetische Veranlagung kann dazu führen, dass eine Frau ihre Brüste nicht ausreichend ansehnlich findet. Die Bruststraffung ist dabei eine operative Maßnahme, durch welche die Brüste in Form und Größe angepasst werden. Zudem können dadurch die Brustwarzen in Platzierung und Umfang reguliert werden, sodass sie am Ende waagerecht nach vorn zeigen. Informationen zum Ablauf der Bruststraffung, zu möglichen Kosten und zur Übernahme derselben durch die Krankenkasse finden Sie hier!
Was versteht man eigentlich unter einer Bruststraffung?
Bei der Bruststraffung handelt es sich um einen operativen Eingriff an der weiblichen Brust. Dabei werden äußere Merkmale (Haut, Brustwarzen) ebenso angepasst wie innere Gewebe (Drüsen, Muskel). Es gibt dabei verschiedene Vorgehensweisen, die einen mit horizontalem, andere mit vertikalem Schnitt. Meist ist es nur ein gerader Schnitt, der gut vernäht und durch die Stützung während des Heilprozesses keine nennenswerte Narbe hinterlässt. Bei viel Hautüberschuss kann es erweitert zu einer Art L-Schnitt kommen; bei recht großen Brüsten respektive einer Verkleinerung während der OP kann auch ein T-Schnitt erfolgen. Das Ziel des Eingriffs ist die Formung einer straffen, natürlich und nach aktuellem Schönheitsideal geformten Brust.
Was wird bei der Operation genau gemacht?
Wie schon erwähnt, so gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. Unter anderem beschreibt Dr. med. Mariam Omar ihre Art der Bruststraffung mit einem vertikalen Schnitt. Ist dieser gesetzt wird anschließend die Brustdrüse angehoben sowie auf der Muskelhaut des Brustmuskels vernäht. Das passiert auf Höhe der Brustwarze. Es entsteht ein neu geformter Brusthügel, der die Brustwarze an der Vorderseite, also an seiner höchsten Stelle, platziert. Das Ganze wird auch „innerer BH“ genannt. Außen werden Brustwarze und Warzenvorhof auf die richtige Stelle verlagert. An Lage, Verlauf oder Anzahl der Blutgefäße oder Nerven wird nichts verändert, sodass die Heilung schnell verläuft und das Gefühl in den Brüsten erhalten bleibt.
Bevor nun aber die Wunde der Haut vernäht wird, gibt es noch einen weiteren Schritt. Dieser besteht im Übereinanderlegen der Gewebeteile der Dermis, der festen Unterhaut. Dies wird ebenfalls durch eine Naht fixiert. Das Ganze sorgt dafür, dass die erste innere Naht gestützt wird und die Brustdrüse auch nicht abrutschen kann. Natürlich kommen im Inneren des Körpers Nähte zum Einsatz, die sich selbst auflösen. Für die äußere Naht gilt eine Zeit von ca. zwei Wochen, bis die entsprechenden Fäden im Rahmen einer Nachuntersuchung gezogen werden können. Das beschriebene Vorgehen sorgt dafür, dass Narben sparend sowie langfristig formend vorgegangen werden kann.
Das passiert im Anschluss an die Bruststraffung
Nach der OP, die unter Vollnarkose stattfindet, ist meist eine Nacht in der Klinik angesetzt. So kann die Patientin in Ruhe aufwachen und am Folgetag auf eine gelungene Operation hin untersucht werden. Diese dauert zwar nur zwei bis drei Stunden, bringt dann aber – je nach Tätigkeit – eine Arbeitsunfähigkeit von sieben bis 14 Tagen mit sich. Außerdem muss ca. sechs Wochen ein Kompressions-BH getragen werden, in einigen Fällen mit Brustgurt. In dieser Zeit sind auch sportliche Aktivitäten wie Joggen, Reiten oder Schwimmen sowie das Heben und Tragen von schweren Lasten zu vermeiden. Das alles gilt es zu beachten, wenn gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin der Eingriff geplant wird.
Zudem ist unmittelbar nach der operativen Bruststraffung noch nicht mit dem Endergebnis zu rechnen. Es gilt zu beachten, dass die Brüste geschwollen sind und sich ein Hügel oberhalb des geplanten Areals ergeben kann. Dieser senkt sich dann aber ab, sodass die im Vorfeld geplante Form der Brüste erreicht wird. Zudem zeigen die Brustwarzen durch den noch abzuschwellenden Hügel anfangs (bis zu einigen Monaten) nach unten. Auch dies korrigiert sich mit der Zeit sowie langfristig. Wie oben schon beschrieben, soll der Kompressions-BH für sechs Wochen getragen werden – es braucht aber insgesamt rund sechs Monate für die im Innern neu strukturierte Brust, um zu heilen und die neue Form dauerhaft aufzuzeigen.
Was kostet eine Bruststraffung und übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Die Kosten einer Bruststraffung liegen meist im mittleren bis höheren vierstelligen Bereich. Der Preis für die Operation und Behandlung richtet sich nach der angewendeten Technik und den damit verbundenen Maßnahmen. So wird für eine kleinere Straffung der Brust rund um den Brustwarzenvorhof ein Preis von 2.000 bis 3.000 Euro angesetzt. Die beschriebene Anhebung der in der Brust liegenden Drüse und der weiteren Maßnahmen zur Umgestaltung können Kosten von 5.000 bis 6.500 Euro bedeuten. Eine Brustverkleinerung, für die beim Eingriff Gewebe entfernt werden muss, rangiert ebenfalls in diesem Bereich. Kommt hingegen eine Vergrößerung per Implantat hinzu, kann der Preis für die Bruststraffung auch auf bis zu 8.000 Euro ansteigen.
Die Bruststraffung, egal ob mit oder ohne Vergrößerung / Verkleinerung der Brust, wird standardmäßig nicht von der Krankenkasse übernommen. Der Grund liegt im meist rein kosmetischen Charakter des Eingriffs. Eine Kostenübernahme der Kasse ist nur dann möglich, wenn durch die OP eine funktionelle oder eine pathologische Störung behoben wird, die mit keiner anderen Therapie oder Maßnahme behoben werden kann. Auch Entstellungen oder gesundheitlich bedenkliche Formen (z.B. eine tubuläre Brust, die durch Nichtanlage zu Entzündungen der aufeinander liegenden Hautschichten führt) können auf Kosten der Krankenkasse per Bruststraffung behoben werden. Psychische Aspekte werden hingegen bei der Prüfung nicht bedacht.
Quelle zu Kosten und Krankenkasse: https://meyer-gattermann.de/behandlungen/bruststraffung-kosten/