Britt Wildemann, Professorin am Berlin-Brandenburg Centrum für Regenerative Therapien (BCRT) und am Julius Wolff Institut der Charité – Universitätsmedizin Berlin, erhält zusammen mit Gerhard Schmidmaier, Professor am Universitätsklinikum Heidelberg den diesjährigen Oskar und Helene-Medizinpreis. Mit der mit 50 000 Euro dotierten Auszeichnung der Oskar-Helene-Heim Stiftung werden die Biologin und der Mediziner für ihre wegweisenden Forschungsergebnisse zur Stimulation der Knochenheilung bei Frakturen geehrt.
Die Biologin und der Unfallchirurg erforschen seit über zehn Jahren Methoden zur Stimulation der Knochenheilung. Für Mediziner stellt die verminderte Knochenheilung nach Brüchen oder operativen Eingriffen bis heute eine schwerwiegende Problematik dar. Bis zu 30 Prozent der Patienten erleiden Heilungsstörungen, die den Wiederaufbau von gesundem Knochengewebe verhindern oder verringern und zu starken Beeinträchtigungen im Alltag bis hin zur Berufsunfähigkeit führen können.
Heilungsstimulierende Faktoren können die Regeneration von Organen und Geweben positiv unterstützen. Britt Wildemann und Gerhard Schmidmaier konnten nachweisen, dass das heute zugelassene Protein BMP-2 die verzögerte Knochenheilung positiv beeinflusst und weitere biologische Prozesse zur Heilung anregt. Um nichtgewünschte Nebenwirkungen an anderen Organen zu verhindern, entwickelten die Wissenschaftler eine spezielle Beschichtung für Implantate. Diese Beschichtung enthält Wirksubstanzen und Antibiotika, die über einen definierten Zeitraum lokal am Wirk-Ort freigegeben werden und die Heilungsprozesse des Knochens anregen. Die von den Wissenschaftlern entwickelte antibiotikahaltige Beschichtung ist heute zur Infektprophylaxe für Patientinnen und Patienten zugelassen.
Britt Wildemann forschte in Berlin, Hannover und den USA und wurde 2005 an der Charité habilitiert. Im Jahr 2009 erhielt sie einen Ruf auf die Professur für Biologische Grundlagen der Muskuloskeletalen Regeneration an der Charité und leitet das Team „Stimulation der Knochenheilung“ am Julius Wolff Institut. Gerhard Schmidmaier, der in München und Berlin tätig war, wechselte Anfang 2010 von der Charité an das Universitätsklinikum Heidelberg, wo er die Sektion Unfall- und Wiederherstellungschirurgie leitet.
Der Oskar und Helene-Medizinpreis wurde am 27.Oktober 2011 im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie von der Stiftung Oskar-Helene-Heim verliehen.
Kontakt:
Stephanie Benusch
Julius Wolff Institut
Charité – Universitätsmedizin Berlin
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