Blutzuckermesswerte – Langzeitblutzuckerwert HbA1c, Nüchternblutzucker und andere Diabetesmesswerte für Diabetiker

Unser Körper braucht Energie, damit Organe und Muskeln funktionieren. Die benötigte Energie, der Zucker, wird aus der Nahrung gewonnen. Dabei handelt es sich um Kohlenhydrate,  die im Verdauungstrakt aufgespalten werden. Damit der Zucker in die Körperzellen gelangen kann, braucht er einen Botenstoff: das Hormon lnsulin.

Bei Menschen mit Diabetes funktioniert dieser lebenswichtige Prozess nicht oder nur noch eingeschränkt, da der Körper zu wenig oder gar kein lnsulin mehr produziert. Zucker gelangt kaum noch in die Zellen und verbleibt ungenutzt im Blut – der Blutzuckerspiegel steigt an. Menschen mit Diabetes sollten ihren Blutzuckerspiegel daher stets im Auge behalten, um die Lebensqualität zu erhöhen und das Risiko von Folgeerkrankungen wie Erblindung, Schlaganfall und Herzintarkt zu minimieren.

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Der Messwert für eine gute Einstellung: Langzeitblutzuckerwert – HbA1c

Ein bedeutender Messwert für eine gute Blutzuckereinstellung ist der so genannte Langzeitblutzuckerwert (HbA1c). Er spiegelt den durchschnittlichen Blutzuckenrwert der letzten zwei bis drei Monate wider – unabhängig davon, ob die Blutzuckerwerte in der Zwischenzeit stark angestiegen oder gesunken sind.

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Der HbA1c-Wert gibt den Anteil des ,,verzuckerten“ roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) am Gesamthämoglobin wieder. Je höher der Blutzuckerspiegel über einen gewissen Zeitraum ist, desto höher ist auch der Anteil des ,,Zucker-Hämoglobin“ (HbA1c-Wert).

 Zielwerte für Menschen mit Diabetes

 

 

 Nüchternblutzucker

 100 – 125 mg/dl (5,6 – 6,9 mmol/l)

 

 vor den Mahlzeiten

 100 – 125 mgldl (5,0 – 6,7 mmol/l)­

 

 2 Std. nach dem Essen 
 (Mahlzeitenblutzucker)

 140 – 199 mg/dl (7,8 – 11,0 mmol/l)­

 

 Langzeitblutzucker HbA1c
 (durchschnittlicher Wert
  über 2-3 Monate)      

 

 6,5 – 7,5 Prozent (Zielkorridor)

 

HbA1c – Gesünder unter 7 Prozent

Liegt der Langzeitblutzuckenrvert dauerhaft über sieben Prozent, werden Gefäße und Nerven geschädigt. Diese Schädigungen schreiten schleichend voran und bleiben meist lange Zeit unbemerkt – führen jedoch langfristig zu Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, Erblindung oder Amputationen. Das muss nicht sein! Die Ergebnisse einer der größten Studien (1) zur Therapie des Typ-2-Diabetes belegen, dass durch eine langfristig gute Blutzuckereinstellung das Risiko für diabetesbedingte Folgeerkrankungen deutlich reduziert wird.

Regelmäßige Blutzuckerkontrolle ist wichtig

Zwei Komponenten beeinflussen den HbArc-Wert: Sowohl der Nüchternblutzuckerwert als auch der Mahlzeitenblutzuckerwert (2 Stunden nach dem Essen) müssen gut eingestellt werden, um eine optimale langfristige Blutzuckereinstellung zu erreichen. Menschen mit Diabetes sollten lhren Blutzucker mehrmals täglich messen, um die Dosis lhrer Medikamente stets an Ernährung und Lebensumstände anpassen zu können. So können sie besser einschätzen, wie ihr Blutzucker auf Veränderungen reagiert, zum Beispiel auf Entspannung im Urlaub, Arbeit im Haushalt und Garten, Stress im Beruf, sportliche Betätigung, Krankheit oder den Zyklus der Frau. Vorteil: Jederzeit den Überblick über den Stoffwechsel zu haben und Situationen wie eine Unterzuckerung rechtzeitig zu erkennen und vermeiden.

Diabetes – Überblick gewinnen und Balance halten

Blutzuckerspitzen nach dem Essen können Einfluss auf die Entstehung von Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall haben. Menschen mit Diabetes sollten ihre Werte daher auch immer zwei Stunden nach dem Essen überprüfen – und nicht nur nach dem Aufstehen. Die täglichen Messergebnisse sind die Grundlage dafür, dass Betroffene gemeinsam mit ihrem Arzt ihre Therapie einstellen können, sich ausgewogen ernähren und ausreichend bewegen. Mit Hilfe eines Tagebuchs können Menschen mit Diabetes auf einen Blick erkennen, ob es bestimmte Tageszeiten gibt, zu denen sie vielleicht besonders auf ihren Blutzucker achten sollten und ob sie ihren Nüchternblutzucker und den Blutzucker nach dem Essen gleich gut im Griff haben.

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Blutzuckereinstellung – für jeden Diabetestyp wichtig

Für lnsulinpatienten ist es unbedingt notwendig, den Blutzucker selbst zu messen, um die lnsulineinheiten korrekt berechnen zu können, aber auch Menschen mit Typ-2-Diabetes ohne lnsulintherapie profitieren, wenn sie ihren Blutzucker messen. Menschen mit Diabetes können mit einer Selbstkontrolle langfristig zu einer guten Blutzuckereinstellung beitragen und dadurch das Risiko für Folgeerkrankungen nachweislich reduzieren und damit Lebensqualität und Lebenserwartung erhöhen. (1)

Quellen:

  1. UKPDS = United Kingdom Prospeclive Diabetes Study, Holman RR et al. 10-Year Follow-Up of lntensive Glucose Control in Type 2 Diabetes. N Engl J Med 2008;359: 1577-89.
  2. Standards of medical care in diabetes – 2013. Diabetes Care 2013; 36, Supplement 1 , 11-66.
  3. lnzucchi et al.: Management of hyperglycemia in type 2 diabetes: A patient-centered approach. Diabetes Care 2012:35, 1-16.
  4. Nationale Versorgungsleitlinie Therapie des Typ-2-Diabetes, Langfassung 1. Auflage, Version 1, August 2013,28. Verfügbar unter:
    http://www.versorgungsleitlinien.de/themen/diabetes2/dm2_therapie/index_html
    Zugriffsdatum: Feb. 2014.
  5. Pressekonferenz zur Neueinführung von „MyStar Extra“, Berlin, Jan. 2014, VeranstalterSanofi-Aventis Deutschland

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