Blutdruckmessung

Wie Sie Ihren Blutdruck richtig messen

– Bluthochdruck gehört zu den häufigsten Erkrankungen in den westlichen Industrieländern. Zahlreiche Untersuchungen haben in den letzten Jahren deutlich gezeigt, dass sowohl die Wahrscheinlichkeit an Herz-Kreislauf-Leiden zu erkranken, als auch die Gefahr daran zu versterben umso größer sind, je höher der Blutdruck ist. Der Kampf gegen den Bluthochdruck ist deshalb eine der wichtigsten Forderungen eines modernen Gesundheitsmanagement.

In diesem Artikel wenden wir uns der Methode der Blutdruckmessung zu. Die Blutdruckselbstmessung ist eine sehr nützliche Maßnahme bei der Behandlung des Bluthochdruckes. Sie erlaubt den Verlauf der Therapie zu kontrollieren und zeigt an, ob die medikamentösen und nichtmedikamentösen Maßnahmen bei der Therapie des Bluthochdrucks von Erfolg gekrönt sind. Es ist sinnvoll, die gemessenen Blutdruckwerte aufzuzeichnen, um sie beim nächsten Arztbesuch auswerten zu lassen. Auf keinen Fall sollten Sie die Interpretation der Blutdruckwerte selbst vornehmen.

Wie wird der Blutdruck gemessen?
Die klassische Blutdruckmessung beruht auf einem sehr einfachen Prinzip: Eine aufblasbare Gummimanschette, die mit einer Quecksilbersäule verbunden ist, wird fest um den Oberarm gelegt. Durch Aufpumpen wird der Druck in der Manschette erhöht und presst daher die darunter liegenden Adern zusammen. Wenn der Druck in der Manschette größer ist als der systolischen Blutdruck* in der Ader des Arms, wird das Gefäß vollständig zusammengedrückt, so dass kein Blut mehr hindurchfließen kann.

Der Arzt lässt nun den Druck aus der Manschette über ein kleines Ventil langsam wieder ab. Das Blut wird in dem Moment wieder zu strömen anfangen, wenn der Blutdruck in der Ader gerade etwas höher ist als der Druck in der Manschette. Es wird nun mit jedem Herzschlag (Anspannung des Herzmuskels) kurzzeitig durch die eben noch zusammengepresste Armschlagader gepresst. Die Ader wird nach der Entspannung des Herzmuskels – der Druck in der Ader fällt nun wieder etwas ab – durch den äußeren Druck der Manschette jedoch gleich wieder zusammengedrückt. Diese Phase kann der Arzt mit einem Stethoskop in der Ellenbeuge über der Armarterie bei jedem Herzschlag als Klopfen hören.

Der Beginn der Klopftöne gibt daher den Wert für den systolischen Blutdruck an. Nun wird der Druck in der Manschette noch weiter abgelassen. Dadurch wird auch das erwähnte „Klopfen“ natürlich immer schwächer, bis es schließlich verschwindet. Sein Verschwinden zeigt an, dass der Blutstrom nicht mehr durch die Einengung der Ader behindert ist. Der in diesem Augenblick herrschende Druck in der Ader entspricht dem Druck, der während der Erschlaffung des Herzens besteht – also dem diastolischen* Blutdruck – und gleichzeitig auch dem Druck der äußeren Manschette.

Ganz einfach kann man sich also merken, dass das Auftreten und Verschwinden der pulsierenden Klopfgeräusche den systolischen und den diastolischen Blutdruck markieren. Natürlich gehören eine große Erfahrung und eine fundierte Ausbildung dazu, den Blutdruck auf diese Weise exakt zu bestimmen. Zur Blutdruckselbstmessung zu Hause ist dieses Verfahren daher in der Regel ungeeignet. Für diese Zwecke gibt es verlässliche kleine elektronische Geräte, die zwar alle nach dem oben beschriebenen Prinzip arbeiten, dem Benutzer aber die Auswertung – insbesondere die Feststellung der Klopfgeräusche – abnehmen.

Die automatische Blutdruckselbstmessung
Moderne Blutdruckmesser nutzen die oszillierenden Veränderungen (Schwingungen), die zwischen systolischem und diastolischem Druck in der Arterie erzeugt werden, für eine vollkommen automatische Blutdruckbestimmung. Eine solche automatische Blutdruckmessung ist sehr einfach und kann von jedem selbst durchgeführt werden. Die Manschette wird dabei – ja nach Gerätetyp – am Oberarm, meist jedoch am Handgelenk angelegt. Das Aufpumpen und die Druckverminderung erfolgen elektronisch gesteuert. Die meisten Blutdruckmessgeräte enthalten hochwertige elektronische Komponenten und zeigen neben den Blutdruckwerten auch die Pulsfrequenz auf einem digitalen Display an. Zudem speichern sie die Blutdruckwerte mehrerer Messvorgänge für eine spätere Auswertung oder die unmittelbare Vergleichsmöglichkeit.

Was man beachten soll
Der Blutdruck eines jeden Menschen ändert sich im Laufe eines Tages sehr deutlich. Neben einer natürlichen tageszeitlichen Schwankung, beeinflussen geistige und körperliche Faktoren, wie Angst, Anstrengungen, Rauchen und Kaffeetrinken den Wert ganz erheblich. Wegen dieser Änderungen sollten Sie den Blutdruck immer zur gleichen Tageszeit und im entspannten Zustand messen. Aber selbst dann kann der Blutdruck schwanken. Es gibt Änderungen von Tag zu Tag und sogar einen jahreszeitlichen Rhythmus. Man sollte sich also von den Werten nur einer Messung nicht deprimieren lassen. Nur eine saubere, langfristige Aufzeichnung ermöglicht einen klaren Überblick über Ihren Blutdruck. Einige Dinge, die Sie bei der Blutdruckmessung unbedingt beachten müssen haben wir für Sie zusammengefasst:

  • Nach einer größeren Mahlzeit oder körperlichen Anstrengung sollte eine Stunde bis zur Blutdruckmessung gewartet werden. Unmittelbar vor der Blutdruckmessung sollten Sie wenigstens 3-5 Minuten im Sitzen ruhen.
  • Vor der Blutdruckmessung dürfen Sie nicht rauchen und keinen Alkohol trinken.
  • Setzen Sie sich bequem, aber gerade auf einen Stuhl, machen Sie 5-6 tiefe Atemzüge und entspannen Sie sich. Legen Sie den Ellenbogen dann auf eine gerade Unterlage, so dass sich die Messmanschette in Herzhöhe befindet.
  • Während der Blutdruckmessung dürfen Sie nicht sprechen.
  • Messen Sie den Blutdruck bei normaler Körpertemperatur.
  • Achten Sie darauf, dass der Messpunkt (meist der Unterarm), auf Herzhöhe platziert wird.
  • Warten Sie vor einer Wiederholungsmessung ca. 5 Minuten ab.

Zu weiteren Einzelheiten der Blutdruckmessung können Sie Ihren Arzt befragen oder sich über Merkblätter der „Deutschen Hochdruckliga“ informieren. (W.Schmidt, MEDIZIN ASPEKTE)

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