(dmd). Das Risiko fährt bei Bikern stets mit. Um mehr Schutz zu bieten, arbeiten Hersteller wie Alpinestars, Vanucci oder Dainese seit einigen Jahren an der Entwicklung von Airbags, die in die Kleidung oder den Helm eingearbeitet sind. Dainese beispielsweise bietet jetzt ein kabelloses System für Textiljacken an, das alle Komponenten wie Sensoren und Sprengkapsel in der Jacke verstaut. Das System reagiert bei Stürzen innerhalb von 45 Millisekunden und schützt den Fahrer durch den Luftsack.
Sensoreinheiten tauschen Daten aus
Dadurch soll das Risiko von Schäden an Nacken, Schultern und Schlüsselbein reduziert werden. Bei dem „D-Air Street“ genannten System tauschen Sensoreinheiten an Bike und Fahrer permanent Daten aus. Weichen sie deutlich voneinander ab, wie etwa bei einem Frontalaufprall, reagiert die Sprengkapsel und der zwölf Liter große Sack bläst sich in Millisekunden auf. Bisher bot der Hersteller ein ähnliches System nur für die viel schwereren Lederkombis an.
2011 hatte der ADAC drei Airbagjacken getestet – mit allerdings negativem Urteil: Nur die Motoairbag-Weste von D.P.I Safety konnte überzeugen und erhielt wegen ihrer Schutzfunktion im Rückenbereich das Urteil „guter Nutzwert“. Die anderen Jacken waren teurer und weniger effektiv. Vor allem im Brustbereich konnte die Schutzwirkung nicht überzeugen. Eine Jacke wurde sogar abgewertet, weil der Aufblasvorgang zu lange dauerte.
Es gibt viel zu tun
Dem Airbaghelm eines anderen Herstellers wurde ein „eingeschränkter Nutzwert“ attestiert, weil er zu schwer ist und nicht zuverlässig auslöst. Das gleiche Urteil erhielt ein passiver Nackenschutz, der vor Überstreckung schützen soll. Das gelang zwar – gleichzeitig wurden aber Beweglichkeit und Schulterblick eingeschränkt. Der ADAC kam in seiner Studie zu dem Schluss, dass integrierte Airbags der richtige Weg zu mehr Sicherheit seien. Allerdings biete die Airbagbekleidung allein keine vollständige Sicherheit, sondern dürfe nur Teil einer kompletten Schutzausrüstung sein.