„Wir sind stolz darauf, dass sich Interessierte jetzt, nur rund zweieinhalb Jahre nach der Gründung unserer Medizinischen Fakultät, für das kommende Wintersemester um einen Platz in unserem neuen Modellstudiengang Humanmedizin bewerben können.“ Dahinter, so Präsidentin Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel, stecke viel harte Aufbauarbeit, für die sie allen am Erfolg Beteiligten, allen voran der Gründungsdekanin Prof. Dr. Martina Kadmon und Studiendekan PD Dr. Reinhard Hoffmann, herzlich danke.
In den ersten vier Jahren ist die Zahl der Studienplätze auf 84 begrenzt, danach wird sie schrittweise auf 252 Plätze erhöht, sodass im Endausbau 1500 Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner an der Universität Augsburg studieren werden. Bei der Vergabe der Studienplätze ist neben der Abiturnote insbesondere das Ergebnis des sogenannten Tests für Medizinische Studiengänge (TMS) relevant, für den sich Interessentinnen und Interessenten bundesweit bereits im Januar 2019 anmelden mussten. Auch eine abgeschlossene medizinnahe Berufsausbildung oder die Ableistung von Freiwilligendiensten gehen in die Auswahlentscheidung ein. Bewerberinnen und Bewerber mit deutscher Hochschulzugangsberechtigung bewerben sich grundsätzlich bei der Stiftung für Hochschulzulassung für einen Studienplatz in Augsburg. Wie bei allen Medizinischen Fakultäten ist auch in Augsburg eine Bewerbung direkt vor Ort nicht möglich.
Optimale Vorbereitung auf die künftige Rolle als Ärztinnen und Ärzte
„Unsere Studentinnen und Studenten“, so Medizin-Gründungsdekanin Prof. Dr. Martina Kadmon, „werden ab dem ersten Semester auf ihre Rolle als professionell handelnde Ärztinnen und Ärzte vorbereitet. Wir möchten die Kompetenzentwicklung der Studierenden über das gesamte Studium hinweg optimal fördern. Eine zentrale Rolle kommt dabei unserem integrierten Curriculum zu mit seinen aufeinander abgestimmten Lehr-Lernformaten und einer schrittweisen Heranführung an die Komplexität realer ärztlicher Situationen. Unsere Studierenden erhalten bereits in einem frühen Stadium ihrer Ausbildung Einblicke in die medizinische Praxis, sie lernen von Studienbeginn an den Kontakt und den Umgang mit Patientinnen und Patienten kennen.“
Besonderheit: Verbindung von klinischen und Grundlagenfächern
Als erster Modellstudiengang Humanmedizin in Bayern zeichnet sich der Augsburger Studiengang durch die Integration der Grundlagendisziplinen (z. B. Anatomie und Biochemie) und der im engeren Sinn medizinischen Disziplinen (Innere Medizin, Chirurgie etc.) aus: Die Inhalte beider Fächergruppen werden vom ersten Semester an vernetzt vermittelt und gelernt. Das erste Staatsexamen, das früher „Physikum“ genannt wurde und normalerweise im Block am Ende des zweiten Studienjahres abgenommen wird, wird in Augsburg durch universitäre Prüfungen ersetzt, die über die ersten zwei Studienjahre gleichmäßig verteilt sind.
Modularer Aufbau des Studiums: Orientierung an Organen und Symptomen
„Unser Studiengang ist modular aufgebaut. Die Modulinhalte orientieren sich an Organen und Symptomen. Dadurch“, erklärt Studiendekan PD Dr. Reinhard Hoffmann, „wird die klassische Fächerstruktur aufgehoben“. Die Studierenden absolvieren beispielsweise im 1. Semester das Modul „Bewegung“, bei dem es um Knochen, Muskeln, Gelenke, Herz, Lunge und andere Organe geht. Die dazu gehörigen Fächer wie Anatomie, Biochemie, Physiologie (als Grundlagenfächer) und die dazu passenden klinischen Fächer (z.B. Orthopädie, Unfallchirurgie, Kardiologie) gestalten die Lehre gemeinsam. Im „Klinischen Longitudinalkurs“, der sich über das gesamte Studium erstreckt, können die Studierenden ihr neu erlerntes medizinisches Wissen direkt anwenden.
Wissenschaftliches Denken und Handeln im Interesse der optimalen Therapie
Besonders am Herzen, so Dekanin Kadmon, liege ihr die wissenschaftliche Ausbildung der zukünftigen Ärztinnen und Ärzte: „Sie sollen in der Lage sein, selbst zu forschen, vor allem aber sollen sie über die Kompetenz verfügen, mit wissenschaftlichen Daten umzugehen, diese Daten richtig zu verstehen und zu deuten. Denn dies ist eine wichtige Voraussetzung, um im späteren Berufsleben die beste Therapie für die Patienten wählen zu können.“ Und hier finden auch die beiden zentralen Forschungsschwerpunkte der Fakultät – Medical Information Sciences und Environmental Health Sciences – Eingang in eine Ausbildung, deren Anspruch es ist, die Studierenden bestmöglich mit den Chancen und Herausforderungen des medizinischen Fortschritts sowohl im Bereich der Digitalisierung als auch bei der Umsetzung neuer Therapieansätze vertraut zu machen.
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Die Augsburger Universitätsmedizin…
…umfasst die Medizinische Fakultät der Universität Augsburg, das Universitätsklinikum Augsburg sowie – als Kooperationspartner – das Bezirkskrankenhaus Augsburg – Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Augsburg. Die Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät liegen in den Bereichen Medizinische Informatik sowie Umwelt und Gesundheit. Rund 100 Professorinnen und Professoren werden im Endausbau in der bio- und humanmedizinischen Forschung und Lehre tätig sein. Ab dem Wintersemester 2019/20 wird die Medizinische Fakultät einen humanmedizinischen Modellstudiengang anbieten, der vorklinische und klinische Inhalte integriert und besonderen Wert auf eine wissenschaftliche Ausbildung der künftigen 1.500 Studierenden legt.
Das Universitätsklinikum Augsburg (UKA), seit 2019 in der Trägerschaft des Freistaates Bayern, bietet unter anderem durch seine Einbindung in universitäre medizinische Forschung und Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg der Bevölkerung der Stadt und der Region eine optimale medizinische Versorgung. Die tagesklinischen Betten mitgezählt, stehen am UKA 1.740 Betten zur Verfügung. 24 Kliniken, drei Institute und 19 Zentren garantieren in allen medizinischen Fachdisziplinen Diagnose und Therapie in allen medizinischen Fachdisziplinen auf höchstem Niveau. Jährlich werden über 250.000 ambulante und stationäre Patientinnen und Patienten versorgt. Mit zirka 80.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr ist die Notaufnahme des UKA die zweitgrößte der Bundesrepublik. Jährlich erblicken am UKA mehr als 2.450 Kinder das Licht der Welt. Mit 560 Ausbildungsplätzen ist die an das UKA angeschlossene Akademie für Gesundheitsberufe einer der größten Ausbildungsträger der Region.