Bewegungsangebote im Versorgungsalltag

Die optimale Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten steht im Mittelpunkt der Kooperation zwischen dem Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) Köln Bonn an der Uniklinik Köln und der Deutschen Sporthochschule Köln, die am 10. Mai im Rahmen einer Pressekonferenz von den Kooperationspartnern vorgestellt wurde.

Neu im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Uniklinik und Sporthochschule ist das Zusammenführen der Bereiche medizinische Krebstherapie und Bewegungstherapie. Dazu gehört „die Einrichtung eines eigenen Trainingszentrums mitten im Uniklinikum“, so CIO-Direktor Professor Michael Hallek. Bundesweit einmalig wird aktuell eine onkologische Trainingsfläche in der Kölner Uniklinik installiert, also dort, wo „Therapie-Alltag“ statt findet. So entsteht eine optimale Versorgungssituation für die Patientinnen und Patienten, die nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und betreut vom Team um Dr. Freerk Baumann (DSHS Köln) direkt vor Ort auf den von der Firma milon zur Verfügung gestellten Geräten trainieren können. Denn im Gegensatz zu früher ist die Medizin heute von der positiven Wirkung von Sport und körperlicher Aktivität im Hinblick auf Krebserkrankungen überzeugt. „Unser Ziel ist es“, so Professor Wilhelm Bloch, Leiter des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin der DSHS, „eine solche onkologische Trainingstherapie als Standard zu etablieren.“

Die Onkologische Trainingsfläche soll im November offiziell eröffnet werden. Eine Einladung dazu erhalten Sie im Herbst.

Die Integration wissenschaftlicher Erkenntnisse in den Versorgungsalltag stand auch am 11. und 12. Mai im Mittelpunkt des internationalen, interdisziplinären Symposiums „Sport und körperliche Aktivität in der Onkologie“, zu dem mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Köln gereist waren. Die Vorträge internationaler Experten setzten wichtige Impulse im Hinblick auf Veränderungen in der Patientenversorgung sowie auf die Initiierung weiterer wissenschaftlicher Studien.

Von enorm großer Bedeutung ist der Start der Bewegungstherapie bereits in der Frührehabilitation, d.h. auch begleitend zu einer möglichen Chemotherapie. Wissenschaftliche Studien liefern hier eindeutige Belege für die prophylaktische Wirkung eines frühzeitig durchgeführten Bewegungsprogramms. Durch Bewegungsmangel verursachte Begleiterkrankungen werden vermieden oder reduziert. Der Patient / die Patientin kommt „fitter“ durch die medizinische Therapie, die Therapie-Nebenwirkungen werden reduziert. Dies gilt u.a. auch für Patienten mit Knochenmetastasen, die ihr durch Bewegungsmangel verursachtes Osteoporoserisiko deutlich senken und von der zusätzlichen Stabilisation profitieren können.

Die Tatsache, dass inzwischen vermehrt fortgeschrittene Krebserkrankungen in Studien Berücksichtigung finden, zeigt auch, dass es auch hier noch ein großes Potential für therapiebegleitende bewegungstherapeutische Maßnahmen gibt.

Weitere Fragen zur aktuellen Kooperation beantwortet Ihnen gerne der Leiter des Projekt-Teams Dr. Freerk Baumann:
f.baumann@dshs-koeln.de

Das Symposium „Sport und körperliche Aktivität in der Onkologie“ wurde finanziell unterstützt von der Deutschen Krebshilfe sowie der Stiftung Leben mit Krebs.

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