Bettdecken und Allergien – sind Daunendecken eine Gefahr für Allergiker?

 Daunendecken haben viele Vorteile. Sie sind leicht und punkten mit einer guten Klimaregulierung. Im Winter halten Daunendecken schön warm und sie transportieren Feuchtigkeit gut an die Umgebung ab – eine Eigenschaft, die vor allem im Sommer vorteilhaft ist. Zudem gibt es Daunendecken für verschiedene Bedürfnisse und Jahreszeiten.

Angesichts dieser Eigenschaften ist es kein Wunder, dass Daunendecken seit vielen Jahren Verkaufsschlager sind. Die meisten Menschen bevorzugen sie nach wie vor gegenüber Synthetik-Decken. Allergiker haben allerdings oft die Befürchtung, dass eine solche Decke das eigene Leiden verschlimmern könnte. Vor allem Hausstauballergiker bevorzugen deshalb Alternativen aus anderen Materialien. Doch wie gerechtfertigt ist diese Befürchtung? Besteht tatsächlich die Gefahr, dass Daunendecken Allergien verschlimmern und trifft das auf alle Daunendecken zu? Genau dies wird nun etwas genauer geklärt.

Sind Daunendecken für Allergiker eine Gefahr?

Früher wurde Allergikern nahezu einhellig dazu geraten, auf eine Daunendecke zu verzichten und stattdessen ein Exemplar aus Synthetik-Stoffen vorzuziehen. Aufgrund einiger wissenschaftlicher Studien in der jüngeren Vergangenheit hat sich dies mittlerweile geändert. Heute gelten teilweise sogar Synthetik-Decken als gefährlicher für Allergiker.

Tatsächlich allergisch gegen Daunendecken?

Zunächst ist es aber wichtig, herauszufinden, auf was die betreffende Person allergisch reagiert. Handelt es sich dabei um die Daunen und Federn selbst, so ist eine Daunendecke wirklich keine gute Wahl. Das ist allerdings nur äußerst selten der Fall. Die meisten Menschen sind gegen Hausstaubmilben, genauer gesagt deren Ausscheidungen, allergisch.

Hausstaubmilben nisten hauptsächlich in Matratzen

Hausstaubmilben sind tückisch, denn sie können sich nahezu an jedem Ort innerhalb einer Wohnung einnisten, an dem sie ihre Nahrung, menschliche Haar- und Hautteilchen, vorfinden. Tatsächlich ist ein bevorzugter Aufenthaltsort von Hausstaubmilben die Matratze. Hier befinden sich diese Tierchen weitaus häufiger als in Daunendecken. Das hat vor allem den Grund, dass Hausstaubmilben bei guten Daunendecken laut einem VDFI-Artikel kaum durch die dicht gewebte Hülle dringen können.

Allergiker müssen also grundsätzlich nicht vor dem Kauf einer Daunendecke zurückschrecken. Sie sollten aber einige Dinge beachten, damit die Gefahr von allergischen Reaktionen möglichst gering ausfällt.

So sollte das Schlafzimmer regelmäßig belüftet werden, um einem milbenfreundlichen feuchten Klima vorzubeugen. Auch ist es wichtig, Bettwäsche in regelmäßigen Abständen zu waschen und sie nicht bis ins hohe Alter hinein zu benutzen, sondern irgendwann gegen ein neues Exemplar auszutauschen. Damit eventuell vorhandene Milben abgetötet werden, ist es wichtig, dass eine Bettdecke bei mindestens 60 Grad gewaschen werden kann. Das trifft heute aber auch zunehmend auf Daunendecken zu. Für zusätzlichen Schutz sorgen übrigens sogenannte Encasings, Bezüge, die einfach über die Bettwäsche gezogen werden und so vor Hausstaubmilben schützen.

Zusammenfassend lässt sich also zum Thema Daunendecke und Allergien festhalten:

  • Die meisten Menschen sind nicht gegen die Federn und Daunen selbst allergisch, sondern gegen Hausstaubmilben.
  • Hausstaubmilben können sich nur schwer in Daunendecken einnisten, da sie meist deren Hülle nicht durchdringen können. Sie finden sich vor allem in Matratzen.
  • Für zusätzlichen Schutz sorgen Maßnahmen wie regelmäßiges Lüften und Waschen sowie die Verwendung von Encasings. 

Ist Synthetik eine gute Alternative?

Mit der Erkenntnis, dass Daunendecken auch für Allergiker geeignet sind, gelten Synthetik-Decken nicht mehr unbedingt als die bessere Lösung. Diese Ansicht war früher allein deshalb verbreitet, weil sich Synthetik-Decken in der Regel bei hohen Temperaturen waschen lassen – eine Eigenschaft, die zunehmend auch Daunendecken aufweisen.

Wer sich unsicher ist, sollte beide Varianten einmal ausprobieren, sowohl Daunen- als auch Synthetik-Decken. Letztere haben den Vorteil, dass sie in der Regel günstiger in der Anschaffung sind. Allerdings sollte auch hier auf Qualität geachtet werden. Wer eine Synthetik-Decke möchte, die in ihren Eigenschaften mit einem Exemplar aus Daunen mithalten kann, muss oft länger suchen. Vor allem wärmen Synthetik-Decken üblicherweise nicht so gut wie ihre Verwandten mit einer Füllung aus Daunen. Wichtig ist außerdem, dass ihre Hülle aus Baumwolle besteht. Eine solche nimmt Schweiß besser auf als eine Hülle aus Kunstfasern.

Hinweis: Wer wirklich gegen Daunen und Federn selbst allergisch ist, sollte in jedem Fall ein Synthetik-Exemplar bevorzugen.

Was sonst noch beim Kauf einer Daunendecke zu beachten ist

Wer sich eine Daunendecke kaufen möchte, ob Allergiker oder nicht, sollte bei der Auswahl einige grundsätzliche Kriterien beachten:

  • Es gibt unterschiedlich warme Daunendecken im Handel. Oft sind diese durch Wärmegrade oder auch einfach als Sommer- oder Winterbettdecke gekennzeichnet. Wer das ganze Jahr über gut schlafen möchte, sollte möglichst beide Varianten sein eigen nennen. Es gibt allerdings auch Ganzjahresdecken aus Daunen, die einen Mittelweg darstellen.
  • Leichte Daunendecken haben eine besonders gute Wärmeisolierung und leiten auch Feuchtigkeit in der Regel besser ab.
  • Die Hülle einer Daunendecke sollte fest gewebt, aber nicht zu schwer sein. Es sollten möglichst keine Daunen nach außen dringen. Außerdem ist in diesem Zusammenhang der Schutz vor Hausstaubmilben wichtig.
  • Gänsedaunen sind im Regelfall hochwertiger als solche von Enten. Außerdem halten sie länger. In dieser Hinsicht kommt es aber auf die genaue Herkunft der Daunen an. Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Eiderdaunen beispielsweise stammen von Enten, sind aber ein echtes Luxusprodukt, das lange hält und das Schlafklima besonders positiv beeinflusst.

Die Preise für Daunendecken variieren. Wer ein wirklich gutes Exemplar erstehen möchte, sollte an dieser Stelle nicht zu sparsam sein. Schließlich profitiert er von einer hochwertigen Decke lange Zeit. Die Preise liegen zwischen 150 Euro für einfache Modelle bis hin zu 1.000 Euro für große Luxusausführungen, wie sich bei Daunendecke.de ersehen lässt.

Fazit

Allergiker können also aufatmen. Nach neueren Erkenntnissen besteht in der Regel kein Grund dafür, auf eine Daunendecke zu verzichten, außer die Betroffenen haben tatsächlich eine Allergie gegen die Federn und Daunen selbst. Alle anderen müssen zumindest bei einer guten Daunendecke keine Verschlechterung ihrer Beschwerden befürchten. Wer trotzdem unsicher ist, sollte Daunen- und Synthetik-Decken einmal einen längeren Zeitraum ausprobieren und miteinander vergleichen. Zudem lässt sich das Risiko von allergieauslösenden Hausstaubmilben durch einige Maßnahmen reduzieren. So bieten sich Encasings für die Bettwäsche selbst an. Zusätzlich tragen einfache Maßnahmen wie regelmäßiges Lüften und Waschen dazu bei, dass Allergiker von einem angenehmen Schlaf profitieren.

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