(djd). Etwa 1,3 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter Demenz. Je nach Stadium der Erkrankung eines Angehörigen, kann die Pflege zu Hause zu einem wahren Kraftakt werden. Das Gefühl, dass der geliebte Mensch sich zusehends entfremdet und entfernt, ist sehr belastend, die Pflege meist aufwendig und nervenaufreibend. 70 Prozent der Demenzkranken leiden zudem unter Schlaflosigkeit, was die Erholungsphasen des Patienten als auch seiner Pfleger immens verkürzt. Menschen reagieren auf Schlafentzug mit nachlassender Leistungsfähigkeit, werden zunehmend gereizt und mürrisch. Auch Körperfunktionen wie Muskelspannung und der Stoffwechsel können durcheinandergeraten, wenn der natürliche Rhythmus zwischen Wachen und Schlafen längerfristig gestört wird. Oftmals bleibt da nur noch der Ausweg einer medikamentösen Behandlung des Demenzkranken, um der Situation Herr zu werden. Doch die Medikamente haben oftmals nicht die erwünschte Wirkung und können unerwünschte Nebenwirkungen haben, die den Patienten belasten.
Bewegungsimpulse fördern Ausgeglichenheit und Schlaf
Laut einer Studie des Instituts für Innovationen im Gesundheitswesen und angewandte Pflegeforschung e. V. (IGAP) kann eine Spezialmatratze des Anbieters Thomashilfen den Schlaf von demenzkranken Menschen günstig beeinflussen. Sie vermittelt dem Schlafenden über ein Mikrostimulationssystem, bestehend aus einer speziellen Flügelfederung, Bewegungsimpulse, die ein Geborgenheitsgefühl auslösen und die Körperwahrnehmung verbessern können. So wurden 15 Testpersonen im Alter zwischen 70 und 85 Jahren 60 Tage lang in vier Pflegeeinrichtungen auf ihr Schlafverhalten hin beobachtet. 92 Prozent der Patienten auf der „Thevo-Vital“-Matratze zeigten einen verbesserten Schlaf, 75 Prozent lagen ruhiger im Bett und 87 Prozent verhielten sich tagsüber weit ausgeglichener als vorher. Mehr dazu gibt es unter http://www.thevo.info im Internet. Die Erhebung zeigt, dass sich durch den Einsatz von Bewegungsbetten bei demenzkranken Menschen das Schlafverhalten verbessern kann, der Nachtschlaf dadurch erholsamer wird und damit die Bereitschaft zu Tagesaktivitäten steigt. Das Bewegungsbett kann kostenlos getestet werden. Details gibt es unter Telefon 04761-88677.
Schlaf und Bewegung – ein Paradoxon?
Für viele Menschen scheint es, als würden sich Bewegungsimpulse und Schlaf grundsätzlich gegenseitig ausschließen. Aber dem ist nicht so. Der Mensch ist bereits im Mutterleib Reizen ausgesetzt – durch die Bewegung und den Herzschlag der Mutter. Babys schlafen bekanntlich wesentlich ruhiger, wenn sie auf dem Körper der Mutter gebettet deren Bewegung, Wärme und Herzschlag wahrnehmen. Auch viele andere Formen einer rhythmischen Stimulation, wie Fahrten mit einem Zug oder dem Auto, wirken auf Menschen aller Altersgruppen „einschläfernd“. Im Grunde schläft kein Mensch die ganze Nacht durch, sondern wacht in bestimmten Zeitabschnitten auf. An diesen wiederkehrenden Wechsel können sich die Betroffenen jedoch nicht erinnern, weil ein bewusstes Wachwerden nicht stattfindet.