Belastungen der Haut: Schäden und ihre Reparatur
Unsere Haut kann sich nach Schäden umfangreich regenerieren und speichert gleichzeitig diverse Arten von Stress dauerhaft ab. Erst mit den späteren Lebensjahren bemerkt man die zahlreichen kleinen Verletzungen und UV-Schäden, die in der Jugendzeit angesammelt wurden. Viele Anbieter versprechen Hilfe und Schutz, doch was taugt moderne Kosmetik?
Der Aufbau der Haut: Nicht nur die Außengrenze des Körpers
Unsere Haut ist ein komplexes und mehrschichtiges Gebilde, das zahlreiche Funktionen erfüllt. Um dauerhafte Gesundheit zu gewährleisten muss man daher zuerst den Aufbau und die Funktion der wichtigsten Strukturen der Haut kennen. Dabei fällt schnell auf, wie kompliziert die einzelnen Schichten sind: Zusätzlich erschwert wird dies dadurch, dass die Grenzen von einzelnen Elementen, z. B. Hautdrüsen und Haaren durchbrochen werden.
Schnell erkennt man, dass die Versorgung der jeweiligen Gewebe und Zellen unterschiedliche Anforderungen an unseren Körper stellt und das Netzwerk aus Blut- und Lymphgefäßen sowie Nerven, das dieses Organ durchzieht, die Sache nicht einfacher macht. Die Haut atmet, wächst, stößt alte Zellen ab, reguliert Temperatur, verbreitet Pheromone, nimmt Sinnesreize auf, absorbiert Fremdstoffe, ist Lebensraum für eine vielfältige Bakterien- und Pilzfauna und reagiert so intensiv und vielfältig auf Umweltreize wie kaum eine andere Körperstruktur.
Stress und Belastungen
Probleme für die Haut können aus diversen Quellen stammen. Diverse Chemikalien können die Haut austrocknen und rissig machen (zum Beispiel Desinfektionsmittel), verätzen (Säuren und Laugen) oder direkt durch die oberen Schichten hindurchdringen und vom Körper absorbiert werden (Lösungsmittel). Auch Reizungen, Allergien und Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut können auf Umweltgifte zurückgeführt werden. Mechanische Belastungen sorgen für Abschürfungen, Quetschungen oder Entzündungen des Gewebes – auch dauerhafte und niedrigschwellige Beanspruchung kann so langfristig zum Problem werden. Dazu kommt noch die Belastung durch Sonnenstrahlen: UV-Strahlung lässt die Haut schneller altern, kann Sonnenbrand und langfristig auch Krebs verursachen.
Dazu kommt der Fakt, dass wir täglich mit zahlreichen Bakterien, Pilzen und Parasiten konfrontiert sind, die unser Immunsystem beanspruchen, die Hautbarriere durchdringen und zu Infektionen führen können. Doch wenn wir uns zu aggressiv oder häufig waschen, ist dies ebenfalls nicht hilfreich: So wird nicht nur der Säureschutzmantel, sondern auch die natürliche Hautflora zerstört, welche unerwünschte Besiedelung fernhält.
Reparatur und Pflege
Die gute Nachricht zuerst: Unsere Haut verfügt über enorme Regenerationskräfte. Sie kann nur Wunden verschließen und auch tiefe Verletzungen durch Vernarbungsprozesse funktional beheben. Die oberste Hautschicht ist dabei besonders widerstandsfähig: Sie erneuert sich vollständig und kann dadurch oberflächliche Schäden praktisch ungeschehen machen. Anders sieht es mit Defekten aus, die in die Lederhaut eindringen. Hier liegen Nerven, Drüsen und Blutgefäße, die nicht ohne weiteres regeneriert werden. Doch auch unsichtbare Schäden akkumulieren mit der Zeit: Besonders gefährlich sind UV-Verbrennungsschäden, da diese für Veränderungen an der DNA der Hautzellen sorgen. Aus diesen kann sich später unter Umständen sogar Krebs entwickeln, der unbehandelt zum Tode führt.
Doch zum Glück sind Kosmetik und Hautpflege in ihrer Entwicklung deutlich fortgeschritten. Die Werbeversprechen sind zwar oftmals übertrieben, aber grundsätzlich können die korrekten Hilfsmittel die Hautalterung erheblich bremsen, das Austrocknen verhindern und vor allem vor Schäden durch äußere Belastungen schützen. Studien konnten zeigen, dass viele Wirkstoffe tatsächlich zu messbaren Verbesserungen führen. Doch dafür müssen sie in den Produkten auch in wirksamen Mengen enthalten sein – ein Problem, welches Ökotest in der Beurteilung von Pflegeprodukten anspricht.
Neben medizinisch-kosmetischen Eingriffen gelten die Fortschritte bei Pflegeprodukten und die Betonung der Schutzwirkung von Sonnencremes als bedeutsamer Faktor. Der Effekt ist so gravierend, dass viele Menschen schwören, dass 30-Jährige heute bedeutend jünger aussehen als früher.