(djd). In Deutschland gibt es viele Möglichkeiten, ein Haus unter Einsatz erneuerbarer Energien energieeffizient zu heizen. Zu den modernsten Systemen gehören Öl- und Gasbrennwertheizungen ebenso wie Holz- und Pelletsysteme, Wärmepumpen, KWK-Systeme, Kachel- und Kaminöfen sowie Solarwärmeanlagen. Allerdings dürfen Verbraucher in vielen Städten und Gemeinden nicht frei wählen, welches Heizsystem und welchen Energieträger sie einsetzen möchten. Vielmehr sprechen Kommunen Verbrennungsverbote aus und legen Anschluss- und Benutzungszwänge im Bereich der Wärmeerzeugung fest, um den kommunalen Finanzhaushalt zu verbessern. Das kann jedoch für Verbraucher ebenso wie für die mittelständisch geprägte Bauwirtschaft langfristig mit Nachteilen verbunden sein. Die bundesweite Infokampagne „Freie Wärme“ informiert aus diesem Grund jetzt Bauherren, Hausbesitzer, Bau-Profis und Kommunalpolitiker über die Vorteile eines freien Wärmemarktes und was sie gegen geplante Verbrennungsverbote tun können.
Tipps und Hintergrundinformationen im Internet
Die „Allianz Freie Wärme“ ist ein Zusammenschluss von Initiativen, Unternehmen und Verbänden aus den Bereichen Heizen und Wärme. Die Akteure setzen sich für individuelle Heizsysteme ein und für das Recht der Verbraucher, sich unabhängig und frei für das wirtschaftlichste Heizsystem zu entscheiden. Unter http://www.freie-waerme.de können sich interessierte User auf einer Karte anzeigen lassen, in welchen Gebieten Verbrennungsverbote oder Anschluss- und Benutzungszwänge von den Kommunen bereits umgesetzt wurden. Die Karte wird ständig aktualisiert. Dazu bietet das Portal Hintergrundinformationen, welche Möglichkeiten man als Betroffener hat, geplanten Reglementierungen entgegenzuwirken. Konkrete Anzeichen für kommende Verbrennungsverbote in der Region sind zum Beispiel neue Bauleitplanverfahren, Brennstoffverordnungen oder Fernwärmesatzungen. „Hier gilt es – zum Beispiel als Bürgerinitiative oder über die politischen Parteien und insbesondere als Gemeinderat – rechtzeitig aktiv zu werden, um ganz gezielt Einfluss auf die Kommunalpolitik ausüben zu können“, empfiehlt Johannes Kaindlstorfer, Sprecher der Allianz Freie Wärme. Doch Achtung – oft sind nur vier bis sechs Wochen Zeit, um sich als Verbraucher gegen die Pläne wehren.
Einheitlichkeit bringt Nachteile
Die kommunalen Eingriffe in den Markt bedeuten für Hausbesitzer, dass sie in der Regel über lange Zeiträume vertraglich gebunden und damit verpflichtet sind, die einmal festgelegten Wärmepreise des zentralen Energieversorgers zu zahlen. Durch den Eingriff der Kommunen in den freien Wärmemarkt leidet in den meisten Fällen der marktwirtschaftliche Wettbewerb, von dem hauptsächlich die Verbraucher profitieren. Auch regional ansässige Heizungstechnikbetriebe, Schornsteinfeger und die Unternehmen der Heizungsindustrie werden spürbar beeinträchtigt. „Mit der neuen Informationskampagne setzen wir uns für einen freien und technologieoffenen Wärmemarkt ein, bei dem gleichermaßen effiziente Technologien und erneuerbare Energien zum Einsatz kommen“, so Kaindlstorfer. Jeder Verbraucher solle frei entscheiden können, wie kosteneffizient und umweltfreundlich er seinen Wärmebedarf decken wolle. Zudem führe nur der freie Wettbewerb zwischen den Anbietern von moderner Heizungstechnologie und Energie zu kostenoptimierten Preisen für den Verbraucher.