Beim Abwasser auf Nummer sicher gehen

(djd). Das Auto muss alle zwei Jahre zum TÜV, die heimische Heizungsanlage wird regelmäßig vom Schornsteinfeger überprüft – nur Abwasserrohre, einmal im Erdreich vergraben, scheinen keine weitere Beachtung zu finden. Dabei ist das Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“ in diesem Fall ein fataler Irrtum: Laut dem Wasserhaushaltsgesetz ist auf dem eigenen Grundstück der Hauseigentümer selbst dafür verantwortlich, dass die Leitungen intakt sind. Weisen die Rohre Schäden auf, können Erdreich und Grundwasser mit dem Abwasser belastet werden. Zudem führen marode Leitungen bei Starkregen oft zu überfluteten Kellern. Um Umweltgefahren zu vermeiden, sind Immobilieneigentümer selbst für die sogenannte Dichtheitsprüfung verantwortlich.

Folgeschäden vermeiden

Der „Kanal-TÜV“ ist durch den Fachmann rasch erledigt: Im Regelfall sorgt die Kontrolle mittels Spezialkamera für Klarheit. „Der Aufwand für den Hauseigentümer ist dabei mit wenigen Hundert Euro deutlich geringer als drohende Folgen durch Schäden, die nicht oder zu spät erkannt werden“, sagt Gerhard Treutlein, Geschäftsführer des Verbands der Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen (VDRK). Fachleute schätzen, dass zwei Drittel aller Hausanschlüsse undicht sind und ein Teil davon über kurz oder lang saniert werden muss. Auch hier rät der Fachmann zu wirtschaftlichen Sanierungsmethoden, die im Regelfall (je nach Schadensbild) teures und aufwendiges Aufgraben überflüssig machen.

Umwelt sauber halten

Schadhafte Leitungen können sich mehrfach umweltschädlich auswirken. Zum Beispiel gelangt Abwasser, welches oftmals mit Chemikalien, Medikamentenresten und Keimen belastet ist, ungehindert ins Erdreich. Sauberes Grundwasser kann in defekte Leitungen eindringen und muss dann in der Kläranlage unnötig und teuer aufbereitet werden. Diese Mehrkosten gehen zulasten der Verbraucher. Bei Neubauten ist die Dichtheitsprüfung gesetzlich vorgeschrieben. Ältere Leitungen sind in gewissen Abständen zu kontrollieren. Bei der Auswahl der Fachfirmen (Adressen unter http://www.vdrk.de – siehe die Umkreissuche) sollten die Auftraggeber auf entsprechende Zertifizierungen achten.

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