Bei Diabetes auf die Füße „hören“

(djd). Wenn sich die Füße regelmäßig taub anfühlen, kribbeln oder schmerzen, sollten Diabetiker aufmerksam werden: Diese Symptome können Warnsignale für eine Nervenschädigung, die sogenannte diabetische Neuropathie, sein. Sie wird durch überschüssigen Blutzucker verursacht, den der Körper zu schädlichen Substanzen abbaut, die Nerven und Blutgefäße angreifen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass rund ein Drittel aller Menschen mit Diabetes diese Erkrankung bekommen. Viele wissen allerdings gar nicht davon, obwohl die Neuropathie fatale Folgen wie ein diabetisches Fußsyndrom nach sich ziehen kann, wenn sie nicht behandelt wird. Denn das Heimtückische an einem hohen Blutzuckerspiegel ist die Tatsache, dass er in der Regel keine Schmerzen verursacht – bis sich dann Anzeichen von Folgeerkrankungen wie Nervenschäden zeigen. Aber auch diese werden anfangs oft nicht erkannt und ernst genommen.

Symptome lindern, Schäden entgegenwirken

Patienten können einer solchen Entwicklung selbst entgegensteuern. „Eine gute Stoffwechseleinstellung ist die wichtigste Basismaßnahme gegen diabetische Folgeerkrankungen“, erklärt der Neusser Diabetologe Dr. Alin Stirban. Neben der medikamentösen Behandlung spiele demnach auch der Lebensstil eine große Rolle: Durch gesunde Ernährung, Bewegung, wenig Alkohol und Verzicht auf das Rauchen würden nerven- und gefäßschädigende Faktoren reduziert, so Stirban. In speziellen Schulungen, die viele Diabetes-Schwerpunktpraxen anbieten, erfahren Patienten alles rund um die richtige Lebensführung.

In diesem Zusammenhang sollte man in Absprache mit dem Arzt zu festgelegten Zeiten den Blutzucker messen. Zudem ist es wichtig, den Blutzucker-Langzeitwert sowie Blutdruck, Taillenumfang, Body-Mass-Index und die Blutfette zu kontrollieren. Um eine Neuropathie zu behandeln, stehen gut verträgliche, vitaminähnliche Wirkstoffe zur Verfügung. Dazu zählt beispielsweise das Benfotiamin, das die Symptome der Erkrankung lindern und Zuckerschäden an den Nerven und Blutgefäßen entgegenwirken kann. Es ist etwa in milgamma protekt enthalten, das es rezeptfrei in der Apotheke gibt. Mehr Informationen dazu gibt es unter http://www.milgamma.de im Internet.

Regelmäßige Kontrolle ist wichtig

„In Studien hat sich gezeigt, dass Benfotiamin die schädlichen Auswirkungen des erhöhten Blutzuckers hemmen, die Nervenfunktion positiv beeinflussen und Neuropathiebeschwerden wie Kribbeln, Brennen, Schmerzen und Taubheit in den Füßen lindern kann“, erläutert Dr. Alin Stirban. Bei starken Beschwerden kann der Arzt zusätzlich Schmerzmittel verordnen. Diese können zwar Symptome lindern, nicht aber den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. „Je eher die Erkrankung erkannt und behandelt wird, umso besser ist die Regenerationsfähigkeit der Nerven“, betont Dr. Stirban. Zudem ließen sich durch geeignete Vorsorgemaßnahmen schlimme Folgen wie das diabetische Fußsyndrom verhindern, das in extremen Fällen zu Amputationen führe.

EXTRA-KASTEN

Augen auf beim Fuß-Check

Wer als Diabetiker seine Füße täglich pflegt und ihnen Aufmerksamkeit schenkt, tut sich Gutes und wird auf Veränderungen rechtzeitig aufmerksam. Dabei sollte man folgendermaßen vorgehen:

– Einen Spiegel zur Hand nehmen und die Füße auch von unten betrachten – oder eine andere Person bitten, dies zu übernehmen.
– Hautbeschaffenheit betrachten und auf mögliche Verletzungen achten.
– Prüfen, ob leichte Berührungen oder Temperaturunterschiede noch wahrgenommen werden.
– Prüfen, ob man ein Kribbeln, Brennen, Taubheit oder Schmerzen in den Füßen, Unterschenkeln oder Händen spürt.
– Prüfen, ob die Füße besonders nachts in ruhiger Position schmerzen.
– Prüfen, ob Schmerzen bei Verletzungen kaum oder gar nicht mehr empfunden werden.
– Prüfen, ob sich die Füße kalt anfühlen, obwohl sie warm sind.
– Prüfen, ob der Gang unsicher geworden ist.

Treffen eine oder mehrere dieser Auffälligkeiten zu, rät der Neusser Diabetes-Experte Dr. Alin Stirban dazu, mit dem behandelnden Arzt über weitere Behandlungsschritte zu sprechen.

Nach oben scrollen