Behandlung des fortgeschrittenen schwarzen Hautkrebs

Mit dem Proteinkinaseinhibitor ist die Therapie des malignen schwarzen Hautkrebs im Fortgeschrittenen Stadium möglich

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Nach rund 30 Jahren ohne therapeutische Fortschritte ist im Februar 2012 ein BRAF-Inhibitor zur Behandlung des BRAFV600-Mutation-positiven fortgeschrittenen Melanoms zugelassen worden. Nach Expertenmeinung stellt das Medikament eine Therapieoption bei allen Patienten mit BRAFV600-Mutation-positivem Melanom dar.  Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) stufte die Substanz bei diesem Tumor als zweckmäßige Vergleichstherapie in der First-Line-Behandlung und damit als Standardtherapie ein 1, 2.

Nach rund 30 Jahren ohne therapeutische Fortschritte ist im Februar 2012 mit Zelboraf® (Vemurafenib) ein BRAFV600-Inhibitor zur Behandlung des BRAFV600-Mutation-positiven fortgeschrittenen Melanoms zugelassen worden. Dem Dermatologen Professor Dr. Ralf Gutzmer, Hannover, zufolge revolutionierte der Wirkstoff die Melanomtherapie: „Die Behandlungsregime haben sich durch Vemurafenib grundlegend geändert.“ Das Medikament ist aus seiner Sicht als Therapieoption allen Patienten mit BRAFV600-Mutation-positivem Melanom anzubieten, zumal der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Substanz bei diesem Tumor als zweckmäßige Vergleichstherapie in der First-Line-Behandlung und damit als Standardtherapie einstufte1, 2.

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BRAFV600-Inhibition: Rasche Tumorschrumpfung

Auch Professor Dr. Carola Berking, München, hebt die außerordentlich gute klinische Wirksamkeit von Vemurafenib hervor: „Man kann unter der Behandlung quasi zusehen, wie der Tumor innerhalb weniger Wochen schrumpft.“ Die Patienten zeigen sich laut Berking entsprechend zufrieden mit der Therapie. Dies gilt vor allem für Patienten mit hoher Tumorlast, bei denen in aller Regel eine rasche Besserung der Beschwerden einsetzt. Falsch aber ist laut Professor Dr. Axel Hauschild, Kiel, das oft noch vorherrschende Dogma, Patienten mit hoher Tumorlast hätten den größten Vorteil von der BRAFV600-Inhibition: „Statistisch gesehen haben sogar Patienten mit niedriger Tumorlast die größten Therapievorteile.“

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Vemurafenib: Signifikant längeres Gesamtüberleben

Dass Vemurafenib bei erwachsenen Patienten mit BRAFV600-Mutation Überlebensvorteile vermittelt, dokumentieren diverse klinische Studien, unter anderem die Zulassungsstudie BRIM 3. Sie belegt, dass unter dem BRAF-Inhibitor ein medianes OS von 13,6 Monaten gegenüber 9,7 Monaten unter Dacarbazin erreicht wird.3

Die Therapievorteile werden auch bei Patienten mit schlechter Prognose erwirkt. Dies bestätigt eine großangelegte Sicherheitsstudie mit 3.222 Patienten unter „Real-World-Bedingungen“4. Unabhängig vom LDH-Wert, ECOG Performance Status und Vorhandensein von Hirnmetastasen profitieren alle Patienten von Vemurafenib mit einer Verlängerung des medianen PFS wie auch des OS4.

Allgemein gute Verträglichkeit

Vemurafenib weist nach Professor Hauschild eine allgemein gute Verträglichkeit auf. Das belegt nach seinen Aussagen nicht zuletzt die mit fünf Prozent vergleichsweise geringe Therapieabbruchrate in den Studien. Auch Professor Berking betont die gute Verträglichkeit und das günstige Sicherheitsprofil des BRAFV600-Inhibitors. Potenzielle Nebenwirkungen sind Arthralgie, Alopezie, Fatigue, Übelkeit und die Entwicklung eines Keratoakanthoms, das laut Professor Hauschild in aller Regel jedoch gut operativ zu entfernen ist. Die Patienten sind, so Berking, zudem über die erhöhte Photosensitivität unter der Therapie aufzuklären und darüber, dass unbedingt auf einen entsprechenden Sonnenschutz zu achten ist.

Die Wirksamkeit und Sicherheit des Wirkstoffs wurde bei nahezu 4.000 Patienten in klinischen Studien geprüft. Damit ist Vemurafenib der BRAF-Inhibitor mit einer der größten Erfahrung.

Quellen

  1. https://g-ba.de/downloads/39-261-1968/2014-04-03_AM-RL-XII_Dabrafenib_2013-10-01-D-076_BAnz.pdf (Beschlusstext Dabrafenib, Seite 2)
  2. https://g-ba.de/downloads/39-261-2002/2014-04-05_AM-RL-XII_Ipilimumab_nAwg_2013-12-15-D-090_BAnz.pdf (Beschlusstext Ipilimumab, Seite 2)
  3. Chapman PB et al., J Clin Oncol 2012; 30 (Suppl. Abstr. 8502)
  4. Larkin J et al., Lancet Oncol. 2014; 15 (4): 436-444
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