Die Niedersächsische Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic und Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok haben in der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) eine modernisierte Eltern-Kind-Herzstation eröffnet. Auf der neuen Station mit insgesamt 22 Betten können künftig begleitende Eltern immer mit aufgenommen werden. Erstmals werden auch speziell gestaltete Zimmer für mittlerweile erwachsene Patienten mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) angeboten. Von den Gesamtkosten der Modernisierung in Höhe von 1,4 Millionen Euro haben die Elternvereine „Kleine Herzen e.V.“ und „Kinderherz Hannover e.V.“ 400.000 Euro getragen. „Es ist mir ein besonderes Anliegen, die modernisierte Eltern-Kind-Herzstation zu eröffnen, denn hier geht es um das Wohl der Kleinsten in unserer Gesellschaft. Ich bin beeindruckt von dem außerordentlichen ehrenamtlichen Engagement, dass die Elternvereine hier an den Tag legen. Durch ihren unermüdlichen Einsatz haben sie es geschafft, einen beachtlichen Teil der Umbaukosten zu tragen“, sagte die Ministerin in ihrem Grußwort. Auch Oberbürgermeister Stefan Schostok lobte das Engagement. „Die neue Eltern-Kind-Herzstation zeigt einmal mehr, dass die MHH eine tragende Säule bei der Patientenversorgung, Ausbildung und Forschung in Hannover ist. Mein Dank gilt den Elternvereinen für das unglaublich starke Fundraising.“
Zur Stationsausstattung gehören auch ein Spielzimmer, ein Eltern-Ruheraum und eine eigene Patientenküche. „Mit den neuen Strukturen beschreiten wir einen neuen, einzigartigen Weg“, sagte Professor Dr. Philipp Beerbaum, Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin, „denn wir wollen den Bedürfnissen der gesamten Familie unseres Patienten gerecht werden. Wir freuen uns sehr über die neuen Möglichkeiten und bedanken uns besonders bei den beiden Vereinen für die riesige Unterstützung.“ MHH-Kinderherzchirurg Dr. Alexander Horke ergänzte: „Unsere jungen Patienten sind oft besonders schwer krank und teilweise monatelang auf der Station. In dieser Situation brauchen Eltern und Kinder eine besondere Infrastruktur, die wir nun bieten können.“ Beide Ärzte sind sich einig: „Wir bieten nun eine exzellente Medizin für kleine und große Patienten mit Herzfehlern in einem idealen Umfeld, eben echte Familienmedizin.“
Die Klinik behandelt pro Jahr etwa 700 stationäre und 1400 ambulante Patienten, dazu etwa 100 „EMAHs“, Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern. „Unser Sohn wurde vor knapp 30 Jahren mit einem schweren Herzfehler geboren. In der MHH wurde er gerettet. Wir haben es also selbst erlebt: die Panik nach der niederschmetternden Diagnose, das jahrelange Bangen, die Angst vor, während und nach den Operationen. Eltern-Kind-Zimmer fehlten damals. Wir waren uns aber auch immer im Klaren, dass mehr nötig ist. Zum Beispiel professionelle psychosoziale Hilfe für die Familien. Die finanzieren wir auch mit Hilfe unserer Spender“, betonte Ira Thorsting, Vorsitzende des Vereins „Kleine Herzen“.
Hanns Werner Staude, Vorsitzender des Vereins „Kinderherz Hannover e.V.“ ergänzte: „Wir sind stolz und glücklich, das zehn Jahre nach unserer Vereinsgründung und vielen Gesprächen die Pläne für diese besondere Station Wirklichkeit geworden sind.“