Arteriosklerose, welche umgangssprachlich als Arterienverkalkung bekannt ist, gehört zu den Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.[1] Sie kann in allen Arterien des Körpers entstehen und grundsätzlich jedes Geschlecht treffen.[2] Hier erfahren Sie, welche Rolle die Ernährung bei der Entstehung und Behandlung von Arteriosklerose spielt.
Entstehung und mögliche Folgen
Der Begriff Arteriosklerose beschreibt Ablagerungen an den Gefäßwänden, welche bereits bei unter Zwanzigjährigen erkennbar und jahrelang symptomfrei vorliegen können.[3] Genau dieser Punkt ist es, der die Erkrankung so heimtückisch macht: Sie entwickelt sich langsam und unbemerkt. In zahlreichen Fällen sind die Folgen der Arteriosklerose schwerwiegend und sollten deshalb nicht unterschätzt werden. Doch zunächst zurück zur Entstehung der Arteriosklerose und welche Rolle dabei die Ernährung spielt.
Entwicklung und Risikofaktoren
Die Erkrankung entsteht im Rahmen eines langjährigen Prozesses. Das Krankheitsbild, welches als Arterienverkalkung bekannt ist, entsteht in Folge von Schädigungen der inneren Wände der Blutgefäße. Vorgeschädigte Gefäße reagieren mit einer Entzündung, woraufhin sich die Oberfläche so verändert, dass es Cholesterin, Fetten und anderen Stoffen erleichtert wird, sich anzulagern. Im Zuge dessen vergrößert sich die Ablagerung – in Fachkreisen auch als Plaque bekannt – immer weiter, sodass es zur Verhärtung der Gefäßwand sowie zu lebensbedrohlichen Verschlüssen kommen kann.[4]
Oftmals bleibt die Erkrankung für lange Zeit unentdeckt. Sie kann bei allen Geschlechtern auftreten und durch Lebensstilfaktoren sowie weitere Krankheiten beeinflusst werden.[5] Neben genetischen Voraussetzungen und dem steigenden Lebensalter, zählen auch Stress, das Vorliegen von Diabetes Mellitus sowie ein hoher Blutdruck und Cholesterinspiegel zu den Faktoren, die auf die Entwicklung der Arterienverkalkung einwirken können. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Betroffene vieles selbst in der Hand haben: Sie können die Entstehung der potenziell lebensbedrohlichen Arteriosklerose über die Ernährung durchaus beeinflussen.[6]
Folgeerkrankungen
Mögliche Folgen der Arteriosklerose können schwerwiegend sein und bis zum Tod führen – die Erkrankung ist auch heute noch für einen Großteil der Sterbefälle in der westlichen Welt verantwortlich.[7] Arteriosklerose und Ernährung sind daher wichtige Themen, wenn es um die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall geht.
Ernährung und Arteriosklerose: Bedeutung von Cholesterin
Ernährung kann bei Arteriosklerose verschiedene Rollen einnehmen: Sie kann präventiv und auch therapeutisch eingesetzt werden. Die individuelle Ernährung schützt also unter Umständen vor Arteriosklerose und kann dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.[8] Eine große Rolle spielt in diesem Zusammenhang das Cholesterin.
LDL-Cholesterin
LDL-Cholesterin steht für „Low Densitity Lipoprotein“ – Experten bezeichnen es auch als „schlechtes Cholesterin“. Das Lipoprotein ist von geringer Dichte und hat die Funktion, körpereigenes und über die Ernährung aufgenommenes Cholesterin aus der Leber zu den Körperzellen zu transportieren. Können die Zellen das LDL-Cholesterin nicht mehr aufnehmen, kommt es zu einem Überschuss. Es verbleibt dadurch im Blut und verändert seinen Aufbau. Dies kann zu Ablagerungen an den Blutgefäßwänden führen und somit das Entstehen einer Arteriosklerose begünstigen.[9]
HDL-Cholesterin
Im Gegensatz dazu steht das HDL, auch „High Density Lipoprotein“, welches eine hohe Dichte aufweist. Das HDL transportiert Cholesterin zurück in die Leber, das sich zuvor an den Wänden der Blutgefäße abgelagert hat. Das Lipoprotein gilt als „gutes Cholesterin“, da es eine reinigende Wirkung hat und dadurch das Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems senken kann.[10]
Ernährung nimmt möglicherweise Einfluss auf die Entstehung der Arteriosklerose, da sie Auswirkungen auf das Cholesterin im Körper hat. Doch welche Lebensmittel sollte man bei Arteriosklerose meiden und welche bevorzugen?
Ernährung bei Arteriosklerose
Ernährung beeinflusst die Entstehung von Arteriosklerose unter Umständen in beide Richtungen: So gibt es Lebensmittel, deren Verzehr dazu führt, dass das Cholesterin ansteigt oder Erkrankungen entstehen, welche eine Verkalkung der Arterien begünstigen. Eine individuell angepasste Ernährung kann jedoch auch vor Arteriosklerose schützen und die Gesundheit insgesamt positiv fördern. Die folgende Aufzählung zeigt, welche Lebensmittel man bei Arteriosklerose meiden und welche unbedingt auf Ihrem Speiseplan stehen sollten: [11],[12]
- Pflanzliche Lebensmittel bevorzugen – fünf bunte Portionen Gemüse und Obst pro Tag dürfen es mindestens sein.
- Bei Getreideprodukten die Vollkornvariante wählen und regelmäßig Hülsenfrüchte bei der Zubereitung von Gerichten verwenden.
- Den Verzehr von Fleisch und Wurst auf 300 bis 600 Gramm in der Woche senken und insbesondere bei Wurst und Aufschnitt die fettarmen Varianten wählen.
- Regelmäßig fetten Seefisch, wie Lachs, Hering oder Makrele essen, um die Versorgung mit den wichtigen Omega-3-Fettsäuren sicherzustellen.
- Tierische Fette, auch die aus Milchprodukten, reduzieren und pflanzliche Öle, wie Lein- und Rapsöl kaufen. Auch Öle aus Nüssen, Samen und Saaten sind genau wie Weizenkeim- oder Olivenöl empfehlenswert.
- Die Zufuhr von zugesetztem Zucker und stark industriell verarbeiteten Lebensmitteln reduzieren.
- Schonende, nährstoffschützende Garmethoden wählen.
- Den Konsum von Alkohol reduzieren.
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung beeinflusst Arteriosklerose auf vielfältige Weise. Die Liste zeigt, dass sich die Punkte einfach in Ihrem Alltag umsetzen lassen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass bereits kleine, aber regelmäßig durchgeführte Änderungen positive und schützende Auswirkungen auf die Herz- und Gefäßgesundheit haben können.
[1] Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: Arteriosklerose: Was ist das? URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/arteriosklerose/was-ist-arteriosklerose.html (18.3.2022).
[2] ebd.
[3] ebd.
[4] Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.: Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und KHK – Krankheitsbild und Ernährungstherapie. URL: https://fet-ev.eu/arteriosklerose-ernaehrungstherapie/ (16.03.2022).
[5] Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: Arteriosklerose: Was ist das? URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/arteriosklerose/was-ist-arteriosklerose.html (18.3.2022).
[6] Berufsverband deutscher Internisten e.V. Arterienverkalkung: Ursachen & Risikofaktoren. URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/arteriosklerose/ursachen-risikofaktoren.html (16.03.2022).
[7] Berufsverband deutscher Internisten e.V. Arteriosklerose: Was ist das? URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/arteriosklerose/was-ist-arteriosklerose.html (16.03.2022).
[8] Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung e. V. – Deutschland – Arteriosklerose. URL: https://www.ugb.de/exklusiv/ernaehrung-therapie/arteriosklerose/?arteriosklerose-atherosklerose (18.03.2022).
[9] Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Was sind erhöhte Cholesterinwerte? https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/erhoehte-cholesterinwerte/hintergrund (16.03.2022).
[10] Stiftung Gesundheitswissen: Erhöhte Cholesterinwerte. URL: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/erhoehte-cholesterinwerte/hintergrund (18.03.2022).
[11] Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München: Essen und Trinken bei Hypercholesterinämie. URL: https://www.mri.tum.de/sites/default/files/institutionen/mer_pi_essen_und_trinken_bei_hypercholesterinaemie_200325.pdf (16.03.2022).
[12] Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.: Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und KHK – Krankheitsbild und Ernährungstherapie. URL: https://fet-ev.eu/arteriosklerose-ernaehrungstherapie/ (16.03.2022).