Beim Tinnitus handelt es sich um eine Erkrankung bzw. Störung des Hörempfindens. Der Tinnitus aurium (so die vollständige Bezeichnung) bewirkt, dass betroffene Personen Geräusche, Klänge oder Töne wahrnehmen, die in der Realität nicht vorhanden sind. Die Palette der möglichen Tinnitus-Geräusche reicht von einfachem Pfeifen oder Brummen über Zischgeräusche bis hin zu einem rhythmischen Knacken. In Deutschland leiden etwa zwölf Prozent aller Personen über 60 Jahre an Tinnitus. Allerdings handelt es sich dabei keineswegs um eine Alterserkrankung. Auch sieben Prozent aller 30 – 59-Jährigen und immerhin drei Prozent der 18 – 29-Jährigen leiden unter der Erkrankung (Quelle: statista.de). Die Auslöser für einen Tinnitus aurium können sehr unterschiedlich sein und sind noch nicht abschließend erforscht.
Tinnitus – Welche Symptome gibt es?
Ohrgeräusche ohne speziellen Auslöser sind zunächst nicht ungewöhnlich. Manche Menschen hören gelegentlich einen leisen Pfeifton im Ohr (meistens einseitig), ohne, dass es einen Grund dafür gibt. In der Regel ist dieses leichte Pfeifen oder Rauschen aber nach wenigen Sekunden wieder vorbei. Hält das Geräusch allerdings über Stunden oder gar Tage an, sollte das Problem von einem HNO-Arzt abgeklärt werden. Mehr Informationen und kostenlose Beratung zum Thema Tinnitus & HNO-Ärzte finden Sie hier.
Ein andauerndes Geräusch ist störend, unangenehm und kann aufgrund der Belastung zu weiteren Symptomen führen. In der Medizin werden diese Auswirkungen eines Tinnitus zur besseren Einordnung in vier Folgegrade eingeteilt. Die ersten Begleiterscheinungen sind Kopfschmerzen, Gereiztheit und eine gestörte Konzentration, die zu erhöhtem Stress führen können. Daraus erwachsen dann Schlafstörungen, Verspannungen und Panikattacken. Am Ende der Symptomkette können sogar eine Arbeitsunfähigkeit und ein Rückgang aller Sozialkontakte stehen.
Ein Tinnitus bringt also immer eine Abwärtsspirale auf mehreren gesundheitlichen Ebenen mit sich. Deshalb ist der Gang zum Arzt bei derartigen Symptomen so wichtig – je früher, desto besser. Bereits nach einigen Stunden mit unerklärlichen Geräuschen im Ohr ist es Zeit zu handeln.
Die Suche nach dem Auslöser
Es gibt aber noch einen zweiten Aspekt, der für einen möglichst frühzeitigen Arztbesuch spricht: die Ursache. Zwar steht die Beseitigung des Geräusches im Vordergrund, aber es sollte auch die Ursache des Tinnitus unbedingt (so weit wie möglich) erforscht werden. Quelle der Geräusche können Umwelteinflüsse (Lärm), Vorerkranken, Ohrverletzungen, Zahnerkrankungen, mangelnder Blutfluss, Stress, neuronale Erkrankungen oder auch die aktuellen Lebensumstände sein. Diesen möglichen Auslösern gilt es, auf den Grund zu gehen, um ein Fortschreiten der Störung zu vermeiden und eventuell weitere Schäden zu erkennen.
Ein Tinnitus aurium darf also keinesfalls auf die lange Bank geschoben werden. Erst nach einer ausführlichen Diagnose kann das Problem ganz gezielt behandelt werden. Je nach Quelle des Tinnitus entscheidet der HNO-Arzt (ggf. zusammen mit Kollegen anderer Fachbereiche) dann über Behandlung und Therapie. In Betracht kommen beispielsweise spezielle Medikamente oder individuelle Verhaltenstherapien, aber auch ein Hörgerät kann die Lösung für den Patienten sein.