Obwohl ärztliches Personal mit infektiologischer Ausbildung nachweislich die Überlebenschance bei infektiologischen Patienten steigert, verfügt eine Vielzahl an Kliniken weder über eine infektiologische Abteilung noch über eigens geschulte, sogenannte „ABS-Teams“. Ein ABS-Team besteht aus Infektiologen, Mikrobiologen und Krankenhaushygienikern. Gemeinsam beraten die Spezialisten bei der Behandlung von Patienten im Akutfall und beugen systematisch Infektionen im Krankenhaus vor: Sie schaffen Strukturen, die die Übertragung von Bakterien vermeiden und regulieren den Antibiotikaeinsatz. „Ein ABS-Experte hilft, extra auf die jeweilige Klinik zugeschnittene Strategien der Behandlung und Infektionsvermeidung zu entwickeln“, erläutert Professor Dr. med. Winfried Kern, der die Kooperation von Seiten der DGI und der Akademie für Infektionsmedizin betreut, das Ziel der Fortbildung.
Seit über einem Jahr befasst sich die DGIM intensiv mit der Frage, wie die infektiologische Versorgung in Deutschland verbessert werden kann. „Wir sind uns der Problematik bewusst, dass insbesondere kleine Krankenhäuser nicht immer ohne weiteres die Stelle eines Infektiologen schaffen können. Die ABS-Kurse ermöglichen es, infektiologische Kompetenz beim bestehenden ärztlichen Personal aufzubauen“, sagt Professor Dr. med. Dr. h.c. Ulrich Fölsch, Generalsekretär der DGIM. Daher habe sich die DGIM dafür entschieden, dieses Weiterbildungsangebot für ihre Mitglieder bis 2018 zu fördern.
Die DGIM setzt sich für eine grundlegende und umfassende Ausbildung der Internisten ein und fördert daher den Basis-Kurs der ABS-Fortbildungen mit jeweils über der Hälfte der Kosten. Die weiterführenden Kurse ABS Fellow, ABS Advanced und ABS Expert fördert die DGIM ebenfalls. Die entsprechenden Zertifikate berechtigen die Teilnehmer dazu, die Bezeichnung Antibiotic Stewardship zu tragen. Der erste ABS-Grundkurs für Internisten findet im November in Hannover statt.
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