Neuheiten aus dem Bereich Anti-Aging für Haut und Haare
Attraktiv älter werden
München – Ein attraktiveres Aussehen ist das meistgenannte Ziel der Patienten, die eine Anti-Aging-Behandlung wünschen. Dank intensiver Forschung und Entwicklung innovativer Wirkstoffkombinationen kann diesem Wunsch immer besser entsprochen werden. Prof. Dr. Martina Kerscher, Hamburg, erläuterte im Rahmen der Fortbildungswoche in München, aktuelle Erkenntnisse zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Hautalterung, die zu einem besseren Verständnis der Prozesse führen. Die Laboratoires von VICHY nutzt diese Ergebnisse um Antioxidanzien, Rhamnose, Hyaluronsäure, Retinol kombiniert mit Adenosin und andere Wirkstoffe in komplexen Formulierungen einzusetzen und individuelle Pflegekonzepte kontinuierlich zu optimieren. Dabei kann der Anti Age Effekt durch spezielle Kombinationen wie Retinol mit Adenosin synergistisch gezielt gesteigert werden. Über Aktuelles zum Thema Haare berichtete Prof. Dr. Ulrike Blume-Peytavi, Berlin. Studienergebnisse zeigen, dass durch die gezielte Schaffung optimaler Bedingungen für die Haarfollikel-Stammzellen die Latenzphase der Haarfollikel verkürzt und damit die Haardichte verbessert werden kann.
Die steigende Lebenserwartung führt dazu, dass die Phase zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr als Lebensmitte anzusehen ist. Auch Jahrzehnte darüber hinaus bestimmt die Attraktivität eines Menschen sein Selbstwertgefühl, die Selbstwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung.1,2 Doch je älter der Mensch wird, desto länger ist die Haut schädlichen Faktoren ausgesetzt, z.B. UV-Strahlung, Nikotin, Feinstaub und psychischem Stress. „Es sind die kumulativen Effekte, die zur massiven Faltenbildung und zur Verminderung der Hautfestigkeit und -elastizität führen“, erläuterte Kerscher. Jeder Faktor setzt bestimmte Hautalterungsmechanismen in Gang. So konnte über bildgebende Verfahren nachgewiesen werden, dass Nikotin wesentlich die Mikrozirkulation in der Haut verringert. Andere Noxen, wie Ozon, Schwebstoffe und Feinstaub in der Luft führen zu einer erhöhten Belastung mit freien Radikalen und einem verminderten Kollagen-Remodelling.3 Darüber hinaus beeinflussen psychischer Stress und epigenetische Mechanismen, die die Zellaktivität steuern, die Hautalterung.4
Alterungsvorgänge beginnen früh – zeigen sich aber später
Die intrinsischen wie auch extrinsischen Faktoren verstärken schon in jungen Jahren die pathologischen Prozesse, wie die Oxidation zellulärer Bestandteile, die Aktivierung proinflammatorischer Zytokine und die Gefäßneubildung. In ihrer Gesamtheit sind sie die Ursache für den altersabhängigen Verlust der Hautelastizität und -festigkeit. Eine aktuelle Untersuchung belegt, dass die Hautfestigkeit am gravierendsten zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr abnimmt. Sie sinkt von 95 % auf 61 %.5 In diesem Zeitraum werden die Weichen für das Erscheinungsbild der Haut in den darauffolgenden Jahren gestellt.
Frühzeitig aktiv werden
Die Anti-Aging-Konzepte der Laboratoires von VICHY nutzen diese Kenntnisse um individuelle Lösungen für die unterschiedlichen Stadien und Ursachen der Hautalterung zu entwickeln. Die Stabilisierung der Hautbarriere, die Förderung einer gleichmäßigen Pigmentierung, die Anregung der Fibroblastenaktivität in der papillären Dermis und die Verbesserung der antioxidativen Kapazität der Hautzellen sind die primären Behandlungsziele.
Gezielt Wirkstoffe einsetzen
Je nach Alter verändern sich die Anforderungen der Haut. Während in jüngeren Jahren die antioxidativen Eigenschaften der Wirkstoffe im Vordergrund stehen, rückt aus Sicht der Expertin mit zunehmenden Alter die nachlassende Spannkraft und die Faltenbildung in den Fokus. Antioxidanzien wie Vitamin C und E sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide können eine sichtbare Verbesserung der Hautalterungssymptome erzielen. Doch erst die chemischen Modifikationen in Form von Vitamin C-Glykosid und Vitamin C-Phosphat, die in LIFTACTIV zum Einsatz kommen, bieten eine optimale Stabilität und Wirksamkeit. „Ungefähr ab dem 40. Lebensjahr sind zusätzlich Zellregulatoren wie Rhamnose gefordert, die direkt die papillären Fibroblasten stimulieren können“, so Kerscher. Das aus pflanzlichen Flavonoiden gewonnene Monosaccharid ist ein Hauptinhaltsstoff in LIFTACTIV. Rhamnose bindet Lektin als Zellmembranprotein und aktiviert gezielt die papillaren Fibroblasten, deren Funktionalität und Anzahl im Alter deutlich abnimmt. Gleichzeitig kann es als Träger für Vitamin C fungieren. Die in placebokontrollierten, randomisierten Doppelblindstudien nachgewiesene Verbesserung der epidermalen und dermalen Hautdicke unter dem Einfluss von Rhamnose wird auf die Stärkung der dermo-epidermalen Verbindungszone sowie die erhöhte Synthese von Kollagen und Pro-Kollagen zurückgeführt.6,7
Aktuelle Studien zeigen, dass Hyaluronsäure weit mehr kann als Wasser zu binden. Der antioxidative Wirkstoff, der in einem Komplex mit Retinol und Adenosin im LIFTACTIV ADVANCED FILLER hoch konzentriert enthalten ist, wirkt protektiv und stimulierend auf die Zellproliferation und -differenzierung.8 In Kombination mit Retinol, das durch Verknüpfung mit Adenosin eine bessere Verträglichkeit aufweist, trägt der Komplex über einen synergistischen Effekt zur Verbesserung des Hautbildes und der Mimikfalten bei.
Anti-Aging in der Praxis 2014
Die vertieften Kenntnisse um die Hautalterungsprozesse und die Erforschung neuer sowie die gezielte Modifizierung bewährter Wirkstoffe tragen in der Praxis zu einer altersgerechten Förderung der Hautregeneration bei. Dazu ist eine auf den Einzelfall abgestimmte wirksame und verträgliche Anti-Aging-Pflege erforderlich, wie sie mit den optimal entwickelten Produkten der Laboratoires von VICHY möglich ist. Weitere Untersuchungsergebnisse, z.B. zu den Einsatzmöglichkeiten pflanzlicher Wachstumsfaktoren, weisen auf das Potenzial einer neuen zusätzlichen Wirkstoffgeneration im Bereich Anti-Aging hin.9
Neues zum Thema Haar und Haarausfall
In der Behandlung der Alopecia areata, der frontal fibrosierenden und der androgenetischen Alopezie ist der gezielte Einfluss auf die einzelnen Stadien im Wachstumszyklus der Schlüssel zum Erfolg, erläuterte Blume-Peytavi. Die Haare müssen früher aus der Ruhephase reaktiviert und die Regenerationsbedingungen für die Haarfollikel verbessert werden, um die Haardichte zu verbessern. Dafür stehen unterschiedliche Wirkstoffe wie Stemoxydine zur Behandlung der androgenetischen Alopezie zur Verfügung. Das biomimetische Molekül baut in den Haarfollikeln ein hypoxisches Milieu auf und stellt somit optimale Bedingungen für die Haarfollikel-Stammzellaktivität her. Daten einer klinischen placebokontrollierten Doppelblindstudie bestätigen, dass unter dem Einfluss von Stemoxydine® 5% (DERCOS NEOGENIC) die Latenzphase der Haarfollikel zwischen telogener und anagener Phase verkürzt und die Haardichte nach dreimonatiger Anwendung um 4% gegenüber Placebo verbessert werden kann.10 18% der Probanden stellten bei Studienabschluss eine Zunahme der Haarfülle fest, 16% ein erhöhtes Haarvolumen.10
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Quelle: Mittagssymposium „Neuheiten aus dem Anti-Aging für Haut und Haare“, 24. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie, München, 21. Juli 2014
Literatur
1. Langlois JH et al. Psychol Bull 2000; 126(3): 390-423
2. Hosoda M et al. Personnel Psychol 2003; 56(2): 431-462
3. Vierkötter A et al. Dermato-Endo 2012; 4(3): 227-231
4. Buckingham EM, Klingelhutz AJ. Exp Dermatol 2011; 20(4): 297-302
5. Luebberding S et al. Skin Res Technol 2014; 27: 9-17 (DOI:10.1159/000351349)
6. Andrès E et al. Pathol Biol 2006; 54(7): 420-425
7. Ravelojaona V et al. Pathol Biol 2008; 56: 66-69
8. Bourguignon L et al. Am J Pathol 2014; 184(7): 1912-1919
9. Michelet J et al. Experimental Dermatol 2012; 21: 398-400
10. Loussouarn G et al. L’Oreal Research & Innovation, France/Centre de Santé Sabouraud, Hopital St. Louis, France