AMD: Altersabhängige Makuladegeneration

AMD: Altersabhängige Makuladegeneration

In Deutschland ist eine feuchte altersabhängige Makuladegeneration die häufigste Ursache, im Alter zu erblinden. Schuld sind poröse Gefäße, durch die Flüssigkeit in und unter die Netzhaut des Auges sickert. Wird die Krankheit rechtzeitig erkannt und konsequent behandelt, kann die Sehfähigkeit jedoch lange erhalten bleiben.

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist eine chronische Erkrankung der Netzhaut. Sie entsteht durch Ablagerungen von Stoffwechselprodukten im Bereich des schärfsten Sehens im Zentrum der Netzhaut (auch gelber Fleck oder Makula genannt). Diese Drusen genannten Ablagerungen beeinträchtigen die Funktion der Sinneszellen im Auge. „Das Sehen ist dann nur geringfügig eingeschränkt“, beschreibt der Facharzt für Augenheilkunde Dr. Georg Eckert aus Herrenberg die Folgen. Und weiter: „Im Spätstadium aber gehen die Sinneszellen zugrunde, und das zentrale Sehen verschlechtert sich erheblich.“ 

Das Krankheitsbild

In 85 Prozent der Fälle handelt es sich ausschließlich um eine trockene AMD. Sie ist medizinisch nicht therapierbar, schreitet dafür nur langsam voran. Trotzdem nimmt die Sehkraft mit der Zeit immer weiter ab. Betroffene bekommen zunehmend Probleme beim Lesen, Farben sind nicht mehr so kräftig. Alles, worauf der Blick fällt, erscheint verschwommen oder verzerrt.

Bei 15 Prozent der Betroffenen entwickelt sich aus der trockenen eine feuchte AMD. Sie kann weitaus schneller zum Verlust der Sehfähigkeit führen. Den Grund dafür beschreibt Dr. Eckert wie folgt: „Als Reaktion auf die Drusen bilden sich kleine Gefäßknospen unter der Netzhaut. Diese neu gebildeten Gefäße sind undicht und lassen die Netzhautmitte anschwellen. Aus ihnen können Blut und Plasma austreten und sich in und unter der Netzhaut anlagern.“ Die Flüssigkeitsansammlungen führen zu einer schnellen Zerstörung der Sinneszellen – doch wird die feuchte AMD früh erkannt, lässt sich das Voranschreiten per medikamentöser Therapie aufhalten.

Diagnose und Therapie

„Da die AMD die häufigste Ursache für Erblindung im höheren Lebensalter ist, sollte man ab etwa 60 Jahren oder auch schon früher regelmäßig den Augenarzt aufsuchen“, rät Dr. Eckert und bestätigt damit eine Empfehlung des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands. „Wir können die Krankheit mit höchster Genauigkeit sowohl mit einer Fluoreszenzangiografie als auch mit einer optischen Kohärenztomografie, kurz OCT genannt, diagnostizieren“, führt der Experte weiter aus.

Die Therapie der feuchten AMD setzt dann bei der Neubildung der krankhaften Blutgefäße an, die durch den Botenstoff VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) angeregt wird. Der Botenstoff lässt sich durch spezielle Wirkstoffe hemmen, die ein Facharzt unter sterilen Bedingungen (wie bei einer OP) in den Glaskörper des Auges spritzt. „Diese VEGF Hemmer reduzieren das krankhafte Wachstum von undichten Gefäßen“, erläutert Dr. Eckert. Die Behandlung muss allerdings lebenslang fortgeführt werden. Ist das der Fall, können die Patienten im besten Fall lange ihre Sehfähigkeit erhalten.

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