Im Fitnessstudio, auf dem Fußballplatz und selbst beim Schulsport begegnen uns Menschen, die Kinesio-Tapes auf der Haut tragen. Auch im Fernsehen können wir immer häufiger Profisportler mit den bunten Tapes entdecken. Doch was bringen diese Bandagen wirklich und was halten Mediziner davon?
Die Ursprünge der Kinesio-Pflaster
Die Kinesio-Tapes kommen wohl ursprünglich aus dem fernen Osten – genauer gesagt aus Japan. Man spricht bei der Anwendung meist nur vom „Tapen“, wobei das Farbschema des alternativmedizinischen Verfahren Kinesiologie verwendet wird. Viele Profisportler schwören auf die bunten Bandagen und innerhalb kürzester Zeit machte das Verfahren überall auf der Welt Schule. Physiotherapiepraxen bieten das Tapen an und überall im Internet gibt es informative Artikel zum Thema. Erhältlich ist es auf zahlreichen Portalen des World Wide Webs – zum Beispiel von der Firma Kintex. Viele Befürworter dieser Methode behaupten gar, die Kinesio-Tapes wären aus dem Leistungssport nicht mehr wegzudenken und würden in den kommenden Jahren sogar noch stärkeren Zuspruch erfahren. Doch wie funktionieren die Tapes und gegen welche Leiden sollen sie helfen?
Die Funktionsweise der Tapes
Die Therapiemethode mit Tapes soll bei schmerzhaften Erkrankungen, insbesondere des Muskel-, Sehnen- oder Skelettapparates, Linderung verschaffen und zudem leistungsfördernd wirken. Für diese Eigenschaften ist zwar noch kein eindeutiger Wirkungsnachweis erbracht worden, doch die Verfechter der Methode benennen immer wieder zwei Faktoren, um die Wirkung zu unterstreichen: einerseits die direkte Stimulation der Hautrezeptoren durch das aufgeklebte Material und andererseits die wellenförmigen Gewebeanhebung unter dem Band. Durch diese Einflüsse würde, so die Überzeugungstaper, die Blut- und Lymphzirkulation des Gewebes unter dem Kinesio-Tapes angeregt. Es gibt auch spezielle Tapes für Läufer, die in ihrer Beschaffenheit der Struktur der Haut nachempfunden sind. Manche behaupten, die positive Wirkung beruhe zumindest teilweise auf dem Placebo-Effekt. Solange es funktioniert, dürfte das den meisten Sportlern wohl egal sein.
Die Schulmedizin steht den Tapes noch immer skeptisch gegenüber. Solange die Wirkung der Tapes wissenschaftlich nicht belegt wird, kann sich daran auch schwerlich etwas ändern. Dass der positive Effekt der Bandagen ganz und gar auf dem Placebo-Effekt beruht, ist nach Meinung vieler Experten allerdings auch eher unwahrscheinlich. Wer mit dem Gedanken spielt, die Kinesio-Tapes auszuprobieren, sollte das ruhig tun. Schaden kann es nicht.