Alkoholismus


Alkoholismus Goldene Regeln – 10 Fragen und 10 kurze Anworten

Alkohol. Wer trinkt nicht einmal gerne ein Gläschen mehr? Ich bin doch nicht abhängig. Ich kann jederzeit aufhören. Ich brauche das, um meine Hemmungen zu überwinden. Ich bin immer so nervös. Ich kann nicht einschlafen. Ich will Spaß.

Wir informieren über die Erkrankung, die neben dem Rauchen die meisten vermeidbaren Todesfälle verursacht.

1. "Das geht mich doch alles gar nichts an…"
Das Statistische Bundesamt hat kürzlich mitgeteilt, dass in den
vergangenen Jahren mehr Menschen in Deutschland an den Folgen des
"Genusses" von Alkohol verstarben, als durch Selbstmord oder
Verkehrsunfälle. Dies verdeutlicht die Dimension dieses Problems.
Manchmal hat man aber schon fast wieder den Eindruck, das öffentliche
Interesse an dieser Thematik lasse nach; Aloholismus ist
"selbstverständlich", allgegenwärtig geworden. Dies ist eine
bedauernswerte Entwicklung. Wenngleich sich die Menschen in Ihrer
Anlage, dem "Teufel Alkohol" zu verfallen, unterscheiden, so ist doch
klar, dass durch ein geschärftes Bewußtsein, absichtliches Hinsehen
und Verantwortungsübernahme viel Leid erspart und eben auch Leben
gerettet werden können. In diesem Sinne: Mischen Sie sich ein!
Übernehmen Sie Verantwortung! Im Zweifelsfall auch für sich selbst.
Alkohol. Lust oder Frust?
http://www.alkohol.schwarz-netz.de/

2. Alkoholkonsum und seine Ausprägungen
Menschen sind Individuen. Dementsprechend viele
verschiedene Einstellungen zum Alkohol gibt es vermutlich. Jedoch
lassen sich doch gewisse Archetypen unter denjenigen, die Alkohol
konsumieren, ausmachen. Eine schon etwas historische, aber dennoch
ganz nützliche Einteilung stammt von Jellinek. Dieser unterschied nach
dem Trinkverhalten zunächst den Alpha-Trinker, der in Konflikten und
zur Erleichterung zur Flasche greift, vom Beta-Trinker, der
gelegentlich konsumiert, ohne dass eine Spannungssituation vorliegen
muss. Diesen beiden Typen sind viele Menschen zuzuordnen, ohne dass
man sie als alkoholabhängig bezeichnen würde. Anders sind die Dinge
bei den drei weiteren Typen geartet: der Gamma-Trinker hat keine
Kontrolle mehr über sein Trinkverhalten; der Delta-Trinker benötigt
bereits einen gewissen Blutspiegel zur psychischen Stabilisierung; der
Epsilon-Trinker oder "Quartalssäufer" schliesslich wirkt nach aussen
hin oft völlig normal, gibt sich aber immer wieder Trinkexzessen hin.
Alkohol-Hilfe.de
http://www.alkohol-hilfe.de/Alkoholkrank/alkoholkrank.htm

3. Vom leichten Schwindel bis in den Tod
Die akuten Folgen einer leichten Alkoholintoxikation sind vermutlich den
meisten Menschen aus dem Alltag geläufig, sie seien aber, zusammen mit
den beim Konsum größerer Mengen auftretenden Symptomen, kurz
genannt. Die individuelle Reaktion auf Alkohol ist zunächst von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Blutalkoholkonzentrationen über 5 Promille sind allerdings meist tödlich. Kennzeichen eines "Rausches" sind: Enthemmung, Koordinations- und Artikulationsstörungen, "Filmriß", bis hin zu Störungen der
Bewußtseinslage bis zum Koma, Tod durch Ersticken (infolge Erbrechens
etwa) oder Unterkühlung. Manche Menschen haben

eine Veranlagung dazu,
schon geringste Alkoholmengen nicht zu vertragen; Wirkungen, die sonst
erst bei wesentlich höheren Dosen auftreten, kommen hier bereits viel
früher vor. Diese Menschen verzichten aber meist freiwillig auf den
Genuss größerer Mengen Alkohol.
Alkoholgehalt.de
http://www.alkoholgehalt.de/

4. Kleine grüne Männchen
Ist eine Abhängigkeit erst einmal etabliert, so führt das Unterlassen
der Zufuhr von Alkohol zu typischen Entzugssyndromen. Hierbei
unterscheidet man klinisch die leichteren Formen ohne größere
psychiatrische Störungen vom "Alkoholdelir". Nach ein paar Stunden
Alkoholabstinenz treten zunächst Allgemeinstörungen auf:
Magen-Darm-Beschwerden, Kreislaufstörungen, Schwitzen,
Schlafstörungen. Kompliziert und begleitet werden können diese von
Artikulationsstörungen und weiteren neurologischen Symptomen, die bis
zum epileptischen Anfall reichen können. Leichte psychiatrische
Symptome wie Angst und Depressionen sind ebenfalls oft anzutreffen. In
der schwersten Form des Alkoholentzugssyndroms finden sich bei den
Abhängigen oft Wahnvorstellungen, die typischen "krabbelnden Tiere",
eine große Unruhe, die von Gewalttätigkeit begleitet sein kann, so
dass oft eine stationäre (psychiatrische) Aufnahme erforderlich wird;
eine ausreichende Orientierung (Wo bin ich?, Welcher Tag ist heute?)
ist unter diesen Umständen oft ebenfalls nicht mehr gegeben.
Elmar Woelm:
http://www.weidenfloete.de/alkoholthema.htm

5. Systematische Zerstörung des Körpers
Die typische Alkoholikerkarierre beeinhaltet oft mehrere
Entzugsszenarien. Ist dann der Absprung einmal geschafft, hat der
Alkohol oft bereits an vielen Organen Spuren hinterlassen, die
zusätzliche Komplikationen bewirken: Alkoholiker sind gefährdet, einen
Vitamin-B-Mangel zu erleiden. Dies geschieht dadurch, dass ein nicht
unerheblicher Teil der täglichen Kalorien in Form von Alkohol
zugeführt wird und auch die sonstige Ernährung nicht gerade ausgewogen
ist. Beträchtliche Hirnschäden können die Folge sein. Somit besteht
also für das Gehirn nicht nur eine direkte Gefahr durch den Alkohol
selbst, sondern auch durch Sekundärfaktoren. Andere neurologische Störungen, die auftreten können, sind: Schädigungen der Nerven an den Extremitäten ähnlich wie bei der Zuckerkrankheit, Wahnvorstellungen bis hin zu Muskelschädigungen eventuell mit Nierenversagen. Als ob dies noch
nicht schlimm genug wäre, lässt sich diese Liste mit Bezug zu anderen
Organen fast beliebig fortsetzen: dass Alkohol die Leber und die
Bauchspeicheldrüse schädigen kann, ist ja bereits allgemein bekannt.
Hoher Alkoholgenuss ist aber auch schädlich für das Herz-/Kreislaufsystem und begünstigt Erkrankungen wie den Herzinfarkt. Das Immunsystem wird geschwächt, das Hormonsystem gestört mit Folgen wie etwa Impotenz oder Libidoverlust. Das Risiko, Krebserkrankungen zu erleiden, ist global erhöht. Zusätzlich ist die Alkoholabhängigkeit ein großes soziales Problem, sie zerstört Familien, kostet den Arbeitsplatz, bedeutet oft Verlust der Mobilität mit Führerscheinentzug. Um ihr Leiden noch zu komplettieren, sind viele
Alkoholiker zusätzlich starke Raucher.
Alex – das Alkohol-Lexikon:
http://www.alkohol-lexikon.de

6. Der CAGE-Test
Was für Möglichkeiten gibt es nun, die eigene Einstellung zum Alkohol
zu überprüfen? Ist es noch eine kontrollierte Schädigung — und diese
ist unabhängig von einer psychischen Abhängigkeit — oder ist der
Griff zur Flasche bereits wesentlicher Bestandteil des Lebens? Vier
einfache Fragen helfen, die eigenen Ansichten zu prüfen:

– Ist (erfolglos) versucht worden, den Alkoholkonsum zu reduzieren?
– Hat man sich geärgert, weil andere Personen den Konsum kritisieren?
– Fühlt man sich wegen des Trinkens schuldig?
– Wird der Alkohol benötigt, um morgens "in Gang" zu kommen?

Werden zwei oder mehr dieser Fragen positiv beantwortet, kommt eine
Abhängigkeit in Frage. Professionelle Hilfe wird zu diesem Zeitpunkt
angeraten.
Alkoholratgeber.de
http://www.alkoholratgeber.de/

7. Therapie: es darf kein Zurück geben
Die große Verbreitung innerhalb der Bevölkerung macht es
wahrscheinlich, dass auch im eigenen Bekanntenkreis offen oder
verdeckt Alkoholismusprobleme bestehen. Selbst wenn man kein solches
Beispiel in der eigenen Umgebung hat, so vergehen kaum Wochen, in
denen nicht dem Kreis der Prominenz Zugeordnete sich als
alkoholabhängig "outen". Klar ist: Alkoholismus ist eine chronische Krankheit.
Sie ist per se nicht heilbar. Ein normales soziales Funktionieren kann
nur durch Enthaltsamkeit wiedererreicht werden. Dies sind Grundsätze,
die bei der Therapie zu beachten sind. Eine Kontaktaufnahme zu einem
Alkoholkranken ist zunächst nicht einfach. Diese ist aber integrale
Voraussetzung für eine wirksame Therapie und geht schliesslich im
Idealfall einher mit einer Anerkennung der Krankheit durch den
Abhängigen. Angehörige oder Bekannte können hier versuchen,
motivierend tätig zu werden. Keinesfalls jedoch sollte ein als
krankhaft erkanntes Verhalten durch die Umgebung toleriert werden.
Mehr hierzu im nächsten Punkt. Ist eine Annäherung erfolgreich
gewesen, so können auf eine Entgiftungsphase, die oft stationär
durchgeführt wird, eine Entwöhungs- und schliesslich — oft lebenslang
— eine Nachsorgephase folgen. Wesentlichster Bestandteil ist der Besuch
von Selbsthilfegruppen. Insgesamt ist die Therapie eines Alkoholikers
für das gesamte Umfeld als auch für den Betroffenen selbst eine sehr
große Belastung, die nicht unterschätzt werden darf, aber im
Erfolgsfalle die Mühe wert war.
Kirsten Krogmann
http://www.kessie.de/alkohol.htm

8. Falsche und richtige Unterstützung von Abhängigen
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Wäre er dies nicht, so gäbe es das
Phänomen der sogenannten Koabhängigkeit nicht. Hierunter versteht man
die bewußte oder unbewußte Unterstützung eines Alkoholabhängigen durch
Familie oder Freunde aus Scham, Verpflichtungsgefühlen oder
Konfliktscheu. Dies hat oft zur Konsequenz, dass das Trinken für den
Kranken konsequenzlos bleibt, die Motivation, sich zu ändern, nicht
gegeben ist. Dies führt zu einem Teufelskreis, der alle Beteiligten
belastet und niemandem hilft. Kennen Sie einen Alkoholiker näher, so
müssen Sie unbedingt auf die Entwicklung solcher Tendenzen bei sich
achten. Deshalb wird auch die professionelle Beratung von Angehörigen
von Alkoholkranken dringend empfohlen.
Alkoholselbsthilfe.de
http://www.alkoholselbsthilfe.de/ash107.html

9. Die Realität
All das oben Beschriebene ist graue Theorie. Zur Untermalung des
Leidensweges eines Alkoholikers soll nun ein persönlich Betroffener zu
Wort kommen. Authentisch sind Höhen und Tiefen aufgezeichnet.
Juergen Maack
http://mitglied.lycos.de/juergenmaack/

10. Hilfe suchen und finden
Die größte Selbsthilforganisation für Abhängige und Familienangehörige
von Betroffenen sind die Anonymen Alkoholiker, ein guter Startpunkt,
wenn Sie sich weitergehend informieren möchten. Lokale
Beratungsangebote finden sich zusätzlich (fast) in jeder Stadt. Ein
Blick ins Telefonbuch hilft meist weiter.
Anonyme Alkoholiker e.V.
http://www.anonyme-alkoholiker.de/content/02willk/02index.php

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