Husten stellt als lästiges Symptom einen Schutzreflex des Körpers dar und muss nicht zwingend auf eine Erkältung oder andere Erkrankungen hinweisen. Doch was, wenn sich die feinen Verästelungen der Atemwege entzünden? Besteht eine akute oder chronische Bronchitis, dann ist erhöhte Aufmerksamkeit gefordert, denn unbehandelt kann es zu schwerwiegenden Folgen kommen.[1]
Die Entzündung der Bronchien
Die Bronchien sind Teil der unteren Atemwege und verästeln sich immer feiner in den Lungenflügeln.[2] Entzünden sie sich, sprechen Fachleute von einer Bronchitis, welche akut oder chronisch verlaufen kann. Aber wie lässt sich erkennen, ob die Symptome überhaupt für eine Bronchitis sprechen oder es sich nur um eine einfache Erkältung handelt? Ab wann handelt es sich um eine chronische Bronchitis und in welchen Fällen drohen Folgen, wie beispielsweise die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, auch bekannt als COPD?[3]
Ob akut oder chronisch: Allgemeine Symptome der Bronchitis
Sind die Bronchien akut entzündet, so ist Husten das hauptsächliche Symptom, das mit ein wenig Ruhe sowie reizlindernden Mitteln meist schnell wieder von selbst verschwindet.[4] Ob akute oder chronische Bronchitis: Zu Beginn der Erkrankung ist der Husten in der Regel von trockenem Charakter, doch im Verlauf löst sich der weiß bis gelblich-grüne Schleim und wird abgehustet.4 Betroffene berichten davon, dass der Husten häufig nachts auftritt und sie deshalb schlecht schlafen können.4 Fieber, Halsschmerzen und Schnupfen können im Rahmen einer starken Erkältung parallel zur akuten Entzündung der Bronchien sowie dem damit einhergehenden Husten bestehen.4 Doch wann ist Vorsicht geboten? Welche Symptome sprechen für eine chronische Bronchitis?
Welche Symptome deuten auf eine chronische Bronchitis hin?
Akute oder chronische Bronchitis – wo liegt nun also der Unterschied? Per Definition handelt es sich um die chronische Form, wenn die Symptome länger als ein Jahr lang anhalten.[5] Die Entzündung der Atemwege sowie die damit einhergehenden Beschwerden bleiben dann in der Regel lebenslang bestehen.5 Lebensbedrohlich ist die Krankheit aber nicht.5
Wichtig für die Diagnose „chronische Bronchitis“ ist, dass andere mögliche Ursachen für den häufigen Hustenreiz ausgeschlossen sind. In diesem Zusammenhang gilt es beispielsweise Asthma als möglichen Auslöser abzuklären, wenn Personen an den meisten Tagen des Jahres unter Hustenreiz mit Auswurf leiden.1 Dieser Reiz tritt vor allem morgens verstärkt auf, wenn Patienten länger gelegen haben und sich der Schleim ansammeln konnte.1 Auch bei nasskaltem Wetter, wie es in der typischen Erkältungszeit vorkommt, nehmen die Beschwerden oftmals zu, ohne dass sich zusätzlich eine Erkältung festsetzen konnte.1
Charakteristisch für die chronische Bronchitis ist außerdem, dass sie in der Regel schleichend beginnt und daher häufig zunächst gar nicht auffällt.1 Zudem ist es möglich, dass sich eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (kurz: COPD, vom Englischen „chronic obstructive pulmonary disease“) entwickelt, die mit einem zunehmenden Verlust der Lungenfunktion einhergeht.3
Stellen Personen also fest, dass sich weitere Symptome zeigen, dann ist eine fachärztliche Abklärung für den Verlauf von großer Bedeutung.
Chronische Bronchitis oder COPD?
Betroffene der chronischen Bronchitis leiden also an den meisten Tagen im Jahr unter Husten, der von schleimigem Auswurf begleitet wird.1 In manchen Fällen kommt es vor, dass sich die Atemwege sehr verengen, was nach und nach zu weiteren Symptomen führt.1 Das schleichende Voranschreiten der Erkrankung ist ein Grund dafür, dass im Alltag zunächst nicht viel von den stärker werdenden Einschränkungen zu spüren ist. Erst wenn ein Teil der Lungenkapazität verloren geht, stellt sich weniger die Frage „Akute oder chronische Bronchitis?“ sondern vielmehr „Chronische Bronchitis oder COPD?“.
Bei regelmäßigem Husten, der besonders nach dem Aufstehen verstärkt auftritt, sollten sich Patienten die folgenden Fragen stellen: Tritt bei körperlicher Anstrengung oder vielleicht sogar bereits in Ruhe verstärkt Atemnot auf? Liegen Atemgeräusche vor? Dann besteht zumindest die Wahrscheinlichkeit, dass eine chronische Bronchitis oder sogar eine COPD vorliegt, denn von der obstruktiven Form sind nach Schätzungen immerhin etwa 600 Millionen Menschen weltweit betroffen.[6] Gut zu wissen: Etwa 90 Prozent der COPD-Patienten sind oder waren früher im Leben einmal Raucher.6 Betroffene sollten deshalb idealerweise bereits bei einer akuten Bronchitis oder spätestens dann, wenn diese chronische wurde, auf reizende Einflüsse von außen verzichten und somit das Rauchen unbedingt aufgeben.
Neben einer individuell passenden medikamentösen Therapie kommen bei der chronischen Bronchitis oder COPD je nach Schweregrad zum Beispiel auch Sport, Atemübungen oder sogar eine Behandlung mit Sauerstoff infrage, die dabei unterstützen, das vorhandene Lungenvolumen bestmöglich auszunutzen und die Lebensqualität zu erhalten.3
[1] Barmer. „Chronische Bronchitis: Symptome & Behandlung“. Barmer.de, https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/wissen/krankheiten-a-z/chronische-bronchitis-1055162?. Zugegriffen 14. März 2023.
[2] „Die unteren Atemwege“. Lungenaerzte-im-netz.de, https://www.lungenaerzte-im-netz.de/unsere-atemwege/aufbau/die-unteren-atemwege/. Zugegriffen 16. März 2023.
[3] „Chronisch obstruktive Lungenerkrankung“. gesundheitsinformation.de. https://www.gesundheitsinformation.de/chronisch-obstruktive-lungenerkrankung-copd.html. Zugegriffen 14. März 2023.
[4] „Akute Bronchitis“. gesundheitsinformation.de. https://www.gesundheitsinformation.de/akute-bronchitis.html. Zugegriffen 14. März 2023.
[5] „Bronchitis (chronisch)“. Internisten-im-netz.de, https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/bronchitis-chronisch.html. Zugegriffen 14. März 2023.
[6] „Was ist chronisch-obstruktive Bronchitis?“ Lungenaerzte-im-netz.de, https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/bronchitis-chronisch-obstruktive/was-ist-chronisch-obstruktive-bronchitis/. Zugegriffen 14. März 2023.