(djd). Als hochweißes Pigment sorgt es für strahlende Wandfarben und Lacke, als Zusatzstoff gibt es Sonnenschutzmitteln einen extrem hohen Lichtschutzfaktor, und auf Glasscheiben und anderen glatten Oberflächen kann es das Beschlagen durch winzige Wassertröpfchen verhindern: Titandioxid, das erst in den frühen 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entdeckt wurde, erweist sich als echter Tausendsassa. Seit kurzem wird der vielseitige Zusatzstoff auch zum aktiven Schutz der Umwelt eingesetzt.
Luftschadstoffe mit Hilfe der Sonne eliminieren
Titandioxid besitzt einen Katalysatoreffekt, der sich sehr gut nutzen lässt, um schadstoffbelastete Luft zu reinigen. Sogenannte Stickoxide (NOx), die mitverantwortlich für die Entstehung des gefürchteten Sommersmogs sind, werden durch Titandioxid unter Sonneneinstrahlung in neutrale Salze umgewandelt, die der nächste Regen einfach abwäscht und in den Boden oder die Kanalisation verschwinden lässt. Die Luft wird beispielsweise an verkehrsreichen Kreuzungen sauberer.
Nahezu unbegrenzt wirksam dank Katalysatorwirkung
Baustoffe wie „TioCem“ von HeidelbergCement entstehen, indem man der Betonmischung ganz einfach Titandioxid beimischt. Die Website http://www.tiocem.de liefert mehr Informationen zum Werkstoff und seinen Einsatzmöglichkeiten. Aus dem Baustoff lassen sich Beläge für Straßen, Gehwege und Plätze, Lärmschutzwände, Grundstücksabgrenzungen, Dachsteine und vieles mehr herstellen. Der Werkstoff behält seine luftreinigenden Eigenschaften nahezu unbegrenzt, da sich, genau wie beim Kat im Automobil, der Katalysator nicht verbraucht. Einmal eingebaut, trägt das Baumaterial daher für viele Jahre dazu bei, die Luftqualität überall dort zu verbessern, wo Verkehr, Haushalte und Industrie die Luft mit Schadstoffemissionen stark belasten.