Was ist AIDS?
AIDS ist die Abkürzung für Acquired immune deficiency syndrome. Eine viral bedingte, erworbene Immunschwäche mit weltweiter Ausbreitung. Umgangssprachlich wird eine Infektion mit dem humanen Immunedefizienzvirus (human immunodeficiency virus HIV) als AIDS bezeichnet. Medizinisch korrekt ist die Bezeichnung Aids jedoch nur für das Vorbild der Symptome bei der HIV-Infektion. Das Krankheitsbild wurde 1981 erstmals in den USA beschrieben.
HIV – Erreger des AIDS
Der HIV-1, seit 1983, das Strukturähnliche HIV-2 seit ist 1985 bekannt. Sie gehören zu den sogenannten Retroviren. Die Übertragung der Viren erfolgt über infizierte Körpersekrete. Sie können in allen Körperausscheidungen enthalten sein, am höchsten ist die Zahl der Viren jedoch im Blut und Sperma, daher ist die Ansteckung v. a. über Sexualkontakte und den Gebrauch kontaminierter Injektionsnadeln (Drogenabhängiger) erfolgt. Tröpfcheninfektion (z.B. Anhusten), gemeinsamer Gebrauch von Essgeschirr oder anderen Gegenständen sowie soziale Kontakte scheiden bei der Übertragung- wie oft noch heute irrig gedacht wird. Das HIV ist im externen Bereich des menschlichen Körpers nicht sehr resistent gegen Umwelteinflüsse und wird durch übliche Desinfektionsmaßnahmen abgetötet.
Das Infektionsrisiko durch Bluttransfusionen oder Plasma-Präparate ist durch die Interaktivierung von Blutpräparaten und der systematischen Untersuchung des Blutspendens seit 1985 zwar geringer geworden, aber dennoch nicht ganz beseitigt.
Das Ansteckungsrisiko für Kinder infizierter Mütter beträgt 20-25%, da das Virus während der Schwangerschaft, der Geburt oder die Muttermilch auf das Kind übertragen werden kann. Durch eine Kaiserschnitt-Entbindung und der Verzicht auf Stillen lässt sich das Infektionsrisiko senken.
In Deutschland sind 50% der HIV-Infizierten homo- oder bisexuelle Männer, 14% Drogenabhängige, 17% heterosexuelle Personen, 3,5% Bluterkranke und 1,5% Empfänger von Bluttransplantationen. Während es Ende 1995 etwa 25 Millionen Infizierte weltweit gab, stieg die Zahl Ende 1998 auf 33 Millionen an. 5,8 Millionen Neuinfizierte, davon 95% in den Entwicklungsländern. Die HIV-Infektion ist weltweit die Infektionskrankheit, die vor der Tuberkulose und Malaria die meisten Todesopfer fordert.
Infektionsverlauf des AIDS
Der Infektionsverlauf findet in mehreren Schritten statt. Der Virus dringt in die kleinste Haut- und Schleimhautverletzungen in den Körper und baut seine Erbsubstanz in erster Linie in eine Unterart der weißen Blutkörperchen, die T-Helferzellen (CD4-Zellen des Immunsystem), ein. Zudem verändert das Virus ständig seine Hüllproteine und damit seine Oberflächenstruktur, sodass die Abwehrreaktionen des Körpers nicht voll wirksam werden können. Es folgt eine allmähliche Zerstörung der infizierten Zellen. Nach oft jahrelanger Beschwerdekrankheit entwickelt sich so eine allgemeine Abwehrschwäche mit gehäuftem Auftreten verschiedener Infektionen.
Etwa 3-12 Wochen sind erstmals die Antikörper gegen HIV nachweisbar, vorher besteht eine diagnostische Lücke. Das Auftreten der Antikörper wird als Serokonversion bezeichnet. Der Infizierte trägt das Virus in sich und kann es so auf andere Personen übertragen. Als Suchtest wir das hoch empfindliche ELISA verwendet. Wenn der Test negativ ausfällt, als kein Hinweis auf die Viren gibt, eine Infektion wegen entsprechenden Kontaktes aber dennoch möglich ist, wird der Test nach 3,6 und 12 Monaten zur Absicherung wiederholt. Fällt der Test positiv aus, so wird mit einer zweiten Butprobe ein Bestätigungstestmithilfe eines anderen Testverfahrens auf Antikörper durchgeführt. Außerdem ist es möglich den Virus direkt im Blut nachzuweisen. In einem zentralen Register werden in Deutschland die Fälle der Aidspatienten gemeldet. Bei Verdacht, Erkrankung und im Todesfall besteht Meldepflicht an das Bundesgesundheitsamt.
Stadien der HIV-Infektion
– Symptomfreie Inkubationszeit: 1-3 Wochen
Akute HIV-Infektion bei 30% der Infizierten folgt nach den 3 Wochen. Das Erscheinungsbild ist ein grippeähnlicher Zustand oder vergleichbar dem Pfeiffer-Drüsenfieber. Es äußert sich in Fieber, Gliederschmerzen und Hautfieber. Es können Lymphknotenschwellungen auftreten. Diese Beschwerden bilden sich selbst zurück und der Infizierte ist für lange Zeit Beschwerdefrei. Nach 1- 10 Jahren entwickelt sich ein Lymphadenopathiesyndrom (LAS), das mit über eine längere Zeit angeschwollenen Lymphen und Schwellungen der Milz einhergeht. Langanhaltende Durchfälle. Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, erhöhte Temperatur, Nachtschweiß, Hautausschläge, Reizhusten und Erkrankungen der peripheren Nerven treten auf. (ARC-Aids-related-complex).
Der Allgemeinzustand des Patienten verschlechtert sich zusehend. Eine Form ist das Neuro-Aids, d.h. der Erkrankte verändert sich psychisch und entwickelt nicht selten eine Demenz. Durch die Laborparameter werden die T-Helfer- und die T-Suppressorzellen und die Bestimmung der Konzentration der HIV im Blut (Viruslast) ausgezählt. Bei fortschreitender Erkrankung nimmt die absolute Zahl der T-Helferzellen ab, und das Verhältnis zwischen T-Helfer- und T-Suppressorzellen verschiebt sich zu Gunsten der Suppressorzellen.
Diagnose AIDS – Behandlungsmethoden
Unterschiedliche Kombinationen in der Medikamentierung existieren auf dem Markt mit dem Ziel die Krankheit zu verzögern. Die Virusmenge soll gesenkt und die Selektion resistenter Virusstämme verhindert werden. Es gibt keine klare Definition einer Behandlungsmethode. Neben den Laborparameter sind ebenfalls die Einschränkung der Lebensqualität ein wichtiger Faktor.
Die Überlebenschance der Infizierten ist unterschiedlich. Eine Heilung ist bis dato nicht möglich, zwar kann durch die richtigen Medikamente eine deutliche Verzögerung herbeigeführt werden, aber z.Zt. noch ohne Erfolg auf eine Heilung.
AIDS – Vorbeugung gegen HIV
Leider wird noch immer zu wenig in Familien und Schulen das Thema AIDS und Vorsorge behandelt. Viele Jugendliche begehen den Gedankenfehler "mir wird schon nichts passieren!".
Und auch im Urlaub liebt "mann und frau" es lässig und frei, da unsere Gesellschaft nach und nach zur Single-Gesellschaft avanciert, will "mann und frau" im Urlaub so richtig mal etwas erleben. "Condome" sind da "unpassend", "sind zu umständlich" oder "es ist einfach zu warm", "in der Zeit, wo ich das Condome überstreife vergeht mir die Lust". Was für dümmliche Ausreden! Lieber nimmt der Urlauber/die Urlauberin das Roulettespiel mit dem Tod auf.
Kehrt "mann und frau" dann zurück aus dem super-coolen Urlaub kommt die "heiße Phase" der HIV-Verbreitung durch wechselnde Partner ohne Schutz. Die Kette der Ansteckung ist in Gang gesetzt!
Vorsorge gegen den AIDS Virus – Generell sollte gelten
Nicht das Alter schützt vor Ansteckung, sondern der Gebrauch von Condomen und das Wissen über Erreger und Ansteckungsgefahren. Folgende Links sind nützlich:
weitere Informationen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln Tel: 0221 / 8992-0
- zahlreiche Selbsthilfegruppen z.B.: Dachorganisation:
AIDS Hilfe e.V., Berlin - www.gib-aids-keine-chance.de
- Robert Koch Institut