Anbieter der Behindertenhilfe, die Seniorenarbeit und Gemeinden insgesamt müssen sich dringend auf die Auswirkungen des demografischen Wandel einstellen, um die Lebensgestaltung von Menschen mit Behinderung im Alter entsprechend aktiv unterstützen und begleiten zu können. Das Projekt LEQUI leistet hierzu einen wertvollen Beitrag.
Am 21. und 22. Juni 2012 fand in Münster die Abschusstagung zum Forschungsprojekt „Lebensqualität inklusiv(e) (LEQUI)– Innovative Konzepte unterstützten Wohnens älter werdender Menschen mit Behinderung“ statt. Drei Jahre lang wurde das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Über 200 interessierte Fachkräfte aus dem gesamten Bundesgebiet folgten der Einladung der Katholischen Hochschule NRW, Abteilung Münster und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe.
Neben Vorträgen renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wurden die Forschungsergebnisse zur Veränderung der Altersstruktur geistig behinderter Erwachsener in Deutschland und zur spezifischen Lebenslage dieses Personenkreises im Alter vorgestellt. In thematisch unterschiedlichen Workshops wurden die Ergebnisse der Evaluation von 21 Praxisprojekten aus Westfalen-Lippe, dem Rheinland und Berlin eingehender diskutiert. „Wir haben durch die Tagung zahlreiche Tipps und Anregungen für neue Fragestellungen erhalten, die wir für unser weiteres Projektvorhaben und den vierten Forschungsbericht hervorragend nutzen können“, freut sich Prof. Dr. Friedrich Dieckmann, Sprecher des LEQUI Projektes von der Katholischen Hochschule NRW, Abteilung Münster.
Insgesamt war die Atmosphäre der Tagung durch eine lebendige Mischung aus fachlichen Inputs und intensivem Austausch geprägt, den die Teilnehmenden rege nutzten. Konkrete Umsetzungsmöglichkeiten, gesetzliche und leistungsrechtliche Freiräume und Barrieren in verschiedenen Arbeitsfeldern und Bundesländern, Ausbildungsanforderungen und die Zusammenarbeit zwischen Behindertenhilfe und Seniorenarbeit in den Kommunen gehörten zu den Themen, an denen sich sowohl bereits Erfolge wie Bedarfe für die Unterstützung eines selbstbestimmten und inklusiven Lebens im Alter aufzeigen lassen.
Redaktion: Doris Eberhardt, T +49 (0)2 51 4 17 67 -63, d.eberhardt@katho-nrw.de