Was ist Hirsutismus?

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Hirsutismus beschreibt eine vermehrte Behaarung bei Frauen, beispielsweise Bartwuchs oder Brusthaare, was eigentlich dem männlichen Behaarungsmuster entspricht. Als Gründe hierfür kommen unter anderem hormonelle Erkrankungen oder Tumoren infrage. Nachfolgend wird alles Wichtige rund um Ursachen, Diagnose und Möglichkeiten der Behandlung erläutert.

Hirsutismus Ursachen

Die Ursachen für Hirsutismus sind sehr vielfältig. Nachfolgend einiger der häufigsten Gründe für den vermehrten Haarwuchs:

1. Idiopathischer Hirsutismus

Rund 90 Prozent der Fälle gelten als idiopathisch. Dies bedeutet, dass der Hirsutismus nicht aus einer Grunderkrankung resultiert, sondern zum Beispiel aus einer Abstammung oder genetischen Veranlagung. Manche Frauen leiden vor, doch vor allem nach der Menopause an einem Hirsutismus, wobei die Ursache unklar ist. Die Testosteronspiegel sind hier stets normal. Beim Testosteron handelt es sich um das wichtigste männliche Sexualhormon.

2. Ursache Eierstöcke

Die Ursache liegt bei manchen Frauen im Bereich der Eierstöcke (produzieren Testosteron). Der Testosteronspiegel ist bei dieser komplexen Funktionsstörung erhöht. Sehr selten liegt die Ursache für den Hirsutismus hierbei in einem Eierstocktumor.

3. Ursache Nebennieren

Wenn der Grund für die Störung in den Nebennieren zu finden ist, die ebenso die männlichen Sexualhormone bilden, ist wieder der Testosteronspiegel erhöht, beispielsweise beim Adrenogenitalen Syndrom, einer Stoffwechselerkrankung. Sehr selten ist ein Tumor der Nebennieren die Ursache für den Hirsutismus.

4. Hirsutismus durch Medikamente

Bestimmte Medikamente können bei einer hoch dosierten oder lang andauernden Behandlung zu einem Hirsutismus führen, beispielsweise:

  • Androgene
  • Gestagene (weibliche Sexualhormone)
  • Anabolika (Muskelaufbau)
  • ACTH (Nebennierenrinden-stimulierendes Hormon)
  • Kortison
  • Minoxidil (Haarwuchsmittel und Blutdrucksenker)
  • Ciclosporin (Automimmunerkrankungen und nach Transplantationen)
  • Diazoxid (Unterzuckerung)

Weitere mögliche Auslöser:

  • Akromegalie (hormonelle Erkrankung mit Überschuss an Wachstumshormon)
  • Porphyrien (Stoffwechselerkrankung)
  • Morbus Cushing (übermäßige Produktion des Nebennierenrinden-stimulierendesn Hormons, bedingt durch einen Tumor in der Hirnanhangdrüse)
  • neurologische Erkrankungen


Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Ein Arzt sollte die genaue Ursache abklären, wenn sich die Körperbehaarung deutlich verstärkt oder wenn sich weitere typisch männliche Veränderungen bemerkbar machen, beispielsweise wenn die Stimmlage absinkt oder die Klitoris sich vergrößert.

Der Arzt erhebt zunächst die Anamnese. Im Anschluss folgt eine Blutuntersuchung. Es werden verschiedene Hormone gemessen, zum Beispiel das Testosteron, das Dehydroepiandrosteronsulfat (Vorstufe von Testosteron und anderer Sexualhormone) und das Prolaktin, das beispielsweise die Muttermilchbildung fördert. Diese Ergebnisse liefern wichtige Hinweise, ob ein Hirsutismus vorliegen könnte. Wenn beispielsweise die Werte von Testosteron, Dehydroepiandrosteronsulfat und Prolaktin normal sind, handelt es sich um einen idiopathischen Hirsutismus oder um ein Polycystisches Ovarialsyndrom. Sind die Werte Testosteron und Dehydroepiandrosteronsulfat normal, doch der Prolaktinspiegel ist erhöht, könnte ein gutartiger Tumor der Hirnanhangdrüse vorliegen oder der Grund in der Einnahme von bestimmten Medikamenten liegen. Je nachdem, welche Ursache vermutet wird, stehen noch weitere Untersuchungen zur Verfügung, beispielsweise eine Computertomografie oder eine Ultraschalluntersuchung.

Behandlung

Wenn beispielsweise eine hormonelle Erkrankung oder ein Tumor die Ursache für den Hirsutismus ist, gilt es, dieses zu behandeln. Bei einem Hirsutismus, der aufgrund von Medikamenten entstanden ist, bildet sich die übermäßige Behaarung mit Absetzen des Mittels gewöhnlich von allein zurück. Meist werden die Medikamente umgestellt, wobei die Therapie vom Ausmaß und der Lokalisation der verstärkten Behaarung, dem Alter des Betroffenen, von Vorerkrankungen und dem Kinderwunsch abhängt. Oftmals werden Antiandrogene eingesetzt, zum Beispiel Cyproteronacetat (http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Cyproteronacetat). Dadurch wird das übermäßige Haarwachstum gehemmt. Antiandrogene können als Einzelsubstanz oder mit einem hormonellen Verhütungsmittel kombiniert verabreicht werden. Der Ovulationshemmer verringert die Ausschüttung von Testosteron durch die Eierstöcke. Zum Teil sind noch weitere Medikamente erforderlich, beispielsweise Kortison (http://www.gesundheit.de/medizin/wirkstoffe/sonstige-wirkstoffe/kortison-cortison).

Für eine lokale Behandlung besteht auch die Möglichkeit, eine Creme anzuwenden. Hier wird der Wirkstoff Eflornithin (http://www.121doc.ch/vaniqa.html) eingesetzt. Dies dient dem Ziel, unerwünschte Haare im Gesicht zu entfernen. Die Creme wird zweimal am Tag aufgetragen, wobei sich die haarwuchshemmende Wirkung erst nach mehren Wochen zeigt. Wenn die Creme abgesetzt wird, lässt auch die Wirkung nach.

Was können Betroffene selber tun?

Bei einer leichten Erscheinungsform genügt es häufig, den vermehrten Haarwuchs kosmetisch zu behandeln, beispielsweise durch ein regelmäßiges Rasieren oder Epilieren. Langfristige Lösungen zum Entfernen der Haare sind eine Enthaarung durch eine Laserbehandlung oder ein Veröden der Haarwurzeln. Dunkle Haare können zudem mit Wasserstoffperoxid gebleicht werden, was allerdings von einem Experten durchgeführt werden sollte, beispielsweise einem Hautarzt oder einen auf diesen Bereich spezialisierten Kosmetiker.

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