Autoimmune Pankreatitis könnte durch Signalblockade therapiert werden

Forscher des Helmholtz Zentrums München, der Technischen Universität München (TUM) und der Universität Zürich haben eine Ursache und mögliche Therapie der Autoimmunen Pankreatitits* entdeckt. Die Erkrankung entsteht durch die übermäßige Produktion des Tumornekrosefaktors Lymphotoxin (LTαβ)*in der Bauchspeicheldrüse. Die im renommierten Fachjournal Gastroenterology veröffentliche Studie zeigt auch die daraus resultierenden Therapiemöglichkeiten.

Bisher war Kortison die einzige Therapie für Patienten mit Autoimmuner Pankreatitis (AIP*) – jedoch kontinuierlich abnehmender Effizienz bei längerer Behandlung, bis zum Verlust der Reaktion des Patienten auf die Therapie. Gegen AIP könnten sich nun neue Behandlungsmöglichkeiten ergeben. Denn Prof. Dr. Mathias Heikenwälder und seine Kollegen des Helmholtz Zentrums München, der TUM und der Universität Zürich ist es gelungen, die Mechanismen zu entschlüsseln, die hinter der Erkrankung stecken. Lympohotoxin* und Chemokine* lösen Entzündungsprozesse in der Bauchspeicheldrüse aus bzw. erhalten sie aufrecht. Die chronische Entzündung entsteht im Übermaß vorhandenes Lymphotoxin.

Wird diese Signalkette durch einen Lymphtoxin-Antagonisten unterbrochen, erfährt erkranktes Gewebe im Modell nicht nur eine Besserung der Symptome wie bei Kortison, sondern eine vollständige Heilung. „Erste vor-klinische Studien sollen zeigen, ob unser potentielles Medikament bei Autoimmuner Pancreatitis oder auch bei anderen autoimmun-ausgelösten oder chronischen Entzündungserkrankungen funktioniert,“ so Heikenwälder. Weiterführend werden die Forscher nun den Einfluss der Gene und auch mögliche auslösende Umweltfaktoren unter die Lupe nehmen.

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