Zum Welt-AIDS-Tag präsentiert die HAW Hamburg neueste Forschung zur HIV-Prävention

Ebolavirus-Varianten, Psychosomatische Betreuung von Flüchtlingen, West-Nil-Virus-Erkrankung, Malaria, Welt-AIDS-Tag

Welt-AIDS-Tag 01. Dezember. In Subsahara-Afrika gilt HIV/AIDS als generalisierte Epidemie, in manchen Ländern ist mehr als jede fünfte erwachsene Person mit HIV infiziert. Die große Verbreitung der Erkrankung führt dazu, dass HIV in Afrika Frauen erheblich häufiger trifft als Männer, drei von vier Neuinfektionen in Subsahara-Afrika treten bei jungen Frauen zwischen 15 bis 24 Jahren auf. Ganz anders in Deutschland, wo HIV häufiger durch Sexualkontakte zwischen Männern übertragen wird. Die Organisation UNAIDS kritisiert jedoch, dass in Deutschland Menschen mit schwarzer Hautfarbe nicht genügend Prävention und Zugang zur Versorgung bekommen.

Die Beiträge in der neuen Publikation „Sexuelle und reproduktive Gesundheit und HIV-Prävention aus afrikanisch-deutscher Perspektive“ ergeben einen afrikanisch-deutschen Diskurs, in dem Afrikanerinnen und Deutsche zu Wort kommen. Die Autorinnen und Autoren sind Deutsche mit afrikanischen Wurzeln, schwarze Afrikanerinnen in Deutschland, weiße und schwarze Afrikanerinnen in Afrika, schwarze und weiße Deut-sche, die in Afrika gelebt, gearbeitet und geforscht haben, sowie Aktivist/innen der HIV-Prävention in Deutschland und in der deutschen internationalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Alle Autoren haben am Department Gesundheitswissenschaften der HAW Hamburg studiert.

Der Beitrag zur Gesundheitspolitik besteht vor allem aus einer differenzierten Analyse, der Blick wird dabei nicht nur auf Defizite, sondern es werden Potenziale und Handlungsmöglichkeiten und entwickeln Handlungskonzepte für die Praxis identifiziert. Der Blick wird auf Gesundheitsressourcen und auf Gemeinsamkeiten zwischen Menschen verschiedener Hautfarben und Herkünfte gerichtet. Unterschiede werden dabei nicht eingeebnet, aber sie werden strukturell in die gesellschaftlichen Verhältnisse eingebettet.

Das Buch zeigt die Heterogenität des afrikanischen Kontinents an ausgewählten Beispielen, die für die HIV-Prävention besonders relevant sind. Wir arbeiten erfolgreiche Strategien und Initiativen, Gelingensfaktoren und Chancen der HIV-Prävention und Versorgung in Subsahara-Afrika und für die schwarze Community in Deutschland heraus. Damit wollen wir Veränderungen in der Praxis der Prävention und Gesundheitspolitik anstoßen.

Der Bogen, den die Beiträge spannen, reicht von biomedizinischen Maßnahmen über Analysen soziokultureller und sozioökonomischer Strukturen bis hin zur Vorstellung wirksamer Instrumente der HIV-Prävention. Sie nehmen ihren Anfang in der betrieblichen Gesundheitsförderung, einschließlich sexueller Belästigung am Arbeitsplatz, und wenden sich im Anschluss grundlegenderen gesellschaftlichen Maßnahmen und Versorgungsaspekten zu. Diese beziehen sich zunächst auf biomedizinische und kulturelle Aspekte der weiblichen und männlichen Beschneidung. Daran schließt sich der Umgang mit antiretroviraler Therapie in Deutschland und Südafrika an.

Der Zusammenhang mit Sexualität erfordert auch den Blick auf Verhütung, hier am Beispiel eines Townships in Südafrika. Beispiele aus Simbabwe und der Demokratischen Republik Kongo machen deutlich, dass es in Krisenregionen vorrangig darum gehen muss, die Gesundheitsversorgung überhaupt aufrechtzuerhalten und die besonderen Bedarfe von Frauen und von Menschen, die mit HIV leben, gezielt in den Fokus zu nehmen.

Im Anschluss wendet sich das Buch der afrikanischen Community und HIV-Prävention in Deutschland zu. Wir betrachten die HIV-bezogenen Einstellungen von Afrikaner/innen in Deutschland, stellen ein Projekt zur community-basierten HIV-Prävention vor und setzt sich auseinander mit den Möglichkeiten, die afrikanisch-stämmige Eltern bei der Sexualerziehung ihrer Kinder nutzen können.

KONTAKTE:
HAW Hamburg
Fakultät Life Sciences
Department Gesundheitswissenschaften
Prof. Dr. Christine Färber
T +49 40 428 75 6115
christine.faerber@haw-hamburg.de

FÜR RÜCKFRAGEN
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Pressesprecherin und Pressereferentin
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